«Heubützli-Schichten»

Représentation et statut

Couleur CMYK
(0%,0%,0%,100%)
Rang
unité lithostratigraphique
Usage
Ce terme est en usage.
Status
terme local (informel)

Nomenclature

Deutsch
«Heubützli-Schichten»
Français
«Couches de l'Heubützli»
Italiano
«Strati del Heubützli»
English
«Heubützli Beds»
Origine du nom

Heubützlipass (SG), zwischen Weisstannen- und Calfeisental

Variantes historiques

Heubützlischichten (Rüefli 1959, Rutsch et al. 1966)

Remarques nomenclatoriales

Entspricht in etwa den «Mörderhorn-Schichten».

Hiérarchie et succession

Références

Révision
Rutsch R. F., ... (1966) : Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c

HEUBÜTZLISCHICHTEN (Palaeocaen - Untereocaen ; Ultrahelvetikum / Schichtglied des Sardonaflysches)

W. Rüefli (1959): Stratigraphie und Tektonik des Eingeschlossenen Glarner Flyschs im Weisstannental (St. Galler Oberland). Diss. Eidgen. Techn. Hochschule Zürich: 164.

(Für die strat. Uebersicht s. Art. «Sardonaflysch», insbesondere die dortige Korrelationstabelle).

Typlokalität: Heübützlipass (wenig W P. 2468) zwischen Weisstannen- und Calfeisental (St. Galler Oberland, LK Bl. «Sardona», Nr. 247) Koord. 741.460/200.600/2480 m.

An der N-Seite der Passhöhe des Heubützlipasses treten an einer von W. Leupold 1947 gefundenen Stelle inmitten einer engen Schuppungsrepetition von Sardonaquarzitwändchen dunkelgraue Sandkalke mit Nummuliten und Lithothamnien und sehr groben Quarzkörnern auf. Die Mächtigkeit dieser unscheinbaren Vorkommen, welche sich nach den Untersuchungen von W. Rüefli gegen W in die Wand des Weisstanner Fanenstocks hinüberziehen, ist sehr bescheiden, nur einige Meter, und die stratigraphische Lage gegenüber den darunter und darüber folgenden verschuppten Sardonaquarziten ist an dieser Stelle nicht eindeutig zu beurteilen; immerhin muss es sich um einen dem Sardonaquarzit eng benachbarten stratigraphischen Horizont handeln. W. Rüefli hat im Weisstannental noch weitere solche Vorkommen entdeckt, welche im unmittelbaren Dach des Sardonaquarzithorizontes gelegen sind.

Folgende von Rüefli zitierte Mikrofossilien zeigen ein mittel- bis oberpaleocaenes Alter an: Nummulites sp.(kleine A-Formen), Assilina sp.(kleine A-Formen), Discocyclina aff. seunesi Douvillé, Miscellanea (?) sp., neben Operculinen, Globorotaüen und Globigerinen.

W. Bisig (1957: 191/94, 225/27) hat am Grat zwischen Foopass (P. 2223) und Foostöckli (P. 2535, 6, Wasserscheide zwischen Weisstannental und Elm, LK Bl. «Sardona», Nr. 247) weitere Nummuliteiifunde gemacht und zwar entweder schon in dem «Oberer Oelquarzithorizont» (>>>) genannten Uebergangsschichtglied im Dach des eigentlichen Sardonaquarzites oder dann in Glimmersandsteinbänklein bis polygenen Mikrobreccien, welche in eine noch stets einzelne Oelquarzitbänken enthaltende, geringmächtige Schichtfolge eingeschaltet sind, die sich unmittelbar an den «Oberen Oelquarzithorizont» anschliesst. Auch hier wird von Bisig ganz dieselbe Mikrofaunenkombination verzeichnet und es unterliegt kaum einem Zweifel, dass es sich um weitere Vorkommen des geringmächtigen mikrofossilhaltigen Niveaus handelt, das W. Rüefli als 'HL bezeichnet hat.

In der Gegend S Elm, wo schon J. Schumacher (Zitat in J. Cadisch, 1953: 180) auf Alp Falzüber Nummuliten im Sardonaflysch gefunden hatte, stellte R. Wegmann (1961) übereinstimmende polygene Breccien mit Nummuliten in einer analogen, hier deutlich überall an die Obergrenze des «Oberen Oelquarzit-Komplexes» sich anschliessenden Schichtfolge von relativ ruhig gelagertem Sandsteinflysch fest, die er seinerseits «Mörderhornschichten» (>>>) nannte. Deren Nummulitenfauna ergab bei der Präparierung und Bestimmung eine gute Uebereinstimmung mit derjenigen des «mittleren Schlierensandsteins» (>>> «Schonisandstein» B. Schaub 1951), also mit einer Fauna des jüngsten Paleocaen (Oberes Ilerdien nach Hottinger & Schaub 1960). Das Vorkommen von Nummulites planulatus weist allerdings darauf hin, dass diese Fossilhorizonte jedenfalls noch bis ins Untereocaen («Cuisien» nach H. Schaub) reichen können. Es besteht kein Zweifel, dass auch dieser Horizont der «Mörderhornschichten» mit den Heubützlischichten Rüeflis praktisch identisch ist; spätere Studien mögen vielleicht zeigen, dass innerhalb desselben noch eine Sukzession der Nummulitenfaunen vom obersten Paleocaen bis ins unterste Untereocaen unterschieden werden kann. Im Gebiet von Elm kann auch die Verbindung dieses Horizontes gegen oben mit den nachfolgenden Schichtgliedern des mächtigen «Supraquarzitischen Flysches» (>>>) beobachtet werden, was in der eng geschuppten Zone der Originallokalität Heubützlipass nicht möglich ist. R. Wegmann hat in diesen nachfolgenden höheren Schichtkomplexen des «Supraquarzitischen Flysches» noch mehrere jüngere Nummulitenhorizonte gefunden. (>>> «Geisseggschichten», >>> «Flysch, oberster sandsteinreicher»). An sich wäre deshalb, auch in Hinsicht auf die besser bekannte Fauna, der Ausdruck «Mörderhornschichten» vorzuziehen, doch ist andererseits die Typuslokalität für die Bezeichnung «Heubützlischichten» genauer festgelegt. Literatur: W. Bisig (1957), W. Rüefli (1959), K. Wegmann (1961).

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