Calcare di Besazio

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Rappresentazione e statuto

Index
l4-5
Colore CMYK
(0%,22%,11%,12%)
Colore RGB
R: 225 G: 175 B: 200
Rango
Formazione litostratigrafica
Uso
Unità in uso.
Status
termine formale valido

Nomenclatura

Deutsch
Besazio-Kalk
Français
Calcaire de Besazio
Italiano
Calcare di Besazio
English
Besazio Limestone
Origine del nome

Besazio (TI)

Varianti storiche

Marmo (della) Bicicola (Meneghini, Bonarelli 1894 e 1895), --- (von Hauer 1854 e 1856), calcare compatto, rosso, a brachiopodi (Taramelli 1880), Besazio-Kalk (Wiedenmayer 1963 S.600, Wiedenmayer 1977), Calcare di Besazio (Bernoulli et al. 2018)

Descrizione

Descrizione

massige rote Kalke von sehr geringer Mächtigkeit und Ausdehnung

Hauer (1854, 1856): «bei der Kirche S. Antonio, in einem sehr dichten marmorartigen, ziemlich hellrot gefärbten Kalkstein». Taramelli 1880: «calcare compatto, rosso, a brachiopodi». Er identifiziert sie mit den, massenhaft Ammoniten - vor allem Phylloceraten – führenden Vorkommen.

Potenza
Geringmächtig, in der Grössenordnung einiger Meter.

Componenti

Fossili
  • ammoniti
  • cefalopodi
  • gasteropodi
  • crinoidi
  • brachiopodi
  • bivalvi

Wichtigste Ammoniten: Phylloceras meneghinii, Partschicer as anonymum, Zetoceras zetes, Zeto-ceras (Lavizzaroceras) lavizzarii, Calliphylloceras geyeri, Calliphylloceras emeryi, Calliphylloceras bicicolae, Juraphyllites libertus, Juraphyllites limatus, Harpophylloceras eximium, Lytoceras fimbriatum, Audaxlytoceras czjzeki, Acanthopleuroceras subarietiforme, Tropidoceras masseanum, Liparoceras (Becheiceras) bechei, Arieticeras algovianum, Fuciniceras cornocaldense.

Sie führen auch Crinoiden, Brachiopoden, seltener Lamellibranchien und Gastropoden. Riffbildner wie Korallen und Pharetronen (Kalkschwämme) scheinen ganz zu fehlen. Bezeichnend ist auch das bisweilen massenhafte Auftreten von Apiocrinus (Seelilien-Art)-Wurzelstücken.

Gerarchia e successione

Unità sottostante
Limite inferiore

Der Calcare di Besazio lagert, wahrscheinlich mit einer Schichtlücke, auf Broccatello d‘Arzo. Normale Kontakte sind jedoch nicht aufgeschlossen oder durch starke syngenetisch-tektonische Durchbewegung verwischt, dann oft durch brekziöse und konglomeratische Zonen gekennzeichnet.

Osservazioni sulla stratigrafia

Während die Vorkommen von Arzo und Besazio als Schwellen-Relikte im Gefolge einer weiträumigen Subsidenz, der Aufhebung des starken Reliefs und einer Verschiebung in neritisches bis pelagisches Milieu gedeutet werden, scheinen sich im Bereich der Bicicola durch nachträgliche Schwellenbildung, wahrscheinlich infolge einer lokalen Hebung, zum westlichen Gebiet analoge ökologische Bedingungen eingestellt zu haben.

Sasso Bicicola: eine in der Lombardei einzig dastehende, bathyal-abyssale Fazies (rassmuss 1912)

Età

Geomorfologia
  • primo Pliensbachiano (= Carixiano)
Età alla base
  • Pliensbachiano iniziale
Osservazioni sulla base

Carixian: Philippi (1897) erkennt als Erster, dass die Bicicola-Fauna sowohl Formen des Domerien (Oberes Pliensbachien) wie des Carixien (Unteres Pliensbachien) enthält, somit den gesamten Mittellias vertritt.

Metodo di datazione

Formen der Fauna des Calcare di Besazio (Philippi 1897: Untersuchung des Sasso Bicicola-Aufschlusses bei Suello)

Geografia

Estensione geografica
Soglia di Lugano: Aufschlüsse beschränken sich im Wesentlichen auf die Scholle Besazio - Cave d'Arzo. Die Bezeichnung Calcare di Besazio wird auch auf vereinzelte Vorkommen in der Alta Brianza angewandt, v.a. auf den Sasso Bicicola bei Suello.
Località-tipo
  • Kirche Sant‘ Antonio, Besazio (TI)
    Caratteristiche del sito
    • Obergrenze
    • Untergrenze
    • typische Fazies
    Agibilità del sito
    • Steinbruch, Tongrube
    Coordinate
    • (2717375 / 1081425)
    Nota
    • Mehreren kleinen Steinbrüchen im Wald

Paleogeografia e tettonica

  • Trias (Sudalp.)
Termini generici
Tipo di origine
  • sedimentaria
Sequenza

Der Calcare di Besazio ist im gesamten Bereich der Steinbrüche von Arzo eng mit Broccatello d‘Arzo und Macchia vecchia verknüpft: in Adern, als Spaltenfüllung und Grundmasse von Brekzien.

Referenze

Definizione
Wiedenmayer F. (1963) : Obere Trias bis mittlerer Lias zwischen Saltrio und Tremona (Lombardische Alpen): die Wechselbeziehung zwischen Stratigraphie, Sedimentologie und syngenetischer Tektonik. Eclogae geol. Helv. 56/2, 529-640

"Nach unseren Untersuchungen kann der Besazio-Kalk, trotz gewisser Analogien zum Broccatello, von diesem gut geschieden werden. Mit ihm hat er den massigen meist schichtungslosen Habitus gemein, er führt ebenfalls Crinoiden und Brachiopoden. Dafür sind die Cephalopoden unverhältnismässig viel häufiger, Lamellibranchier und Gastropoden wesentlich seltener, Riffbildner, wie Korallen und Pharetronen, scheinen ganz zu fehlen. Lithologisch, besonders im Hinblick auf seine rote Farbe, ist er viel homogener als der Broccatello. Charakteristisch ist die Erhaltungsweise der Fossilien: sie sind fast ausnahmslos durch schalige Limonit- und Manganoxyd-Krusten überzogen, wodurch vor allem die Ammoniten samt ihren Schalen oft vorzüglich erhalten sind. Bezeichnend ist auch das bisweilen massenhafte Auftreten von Apiocrinus-Wurzelstücken." [Wiedenmayer 1963 S.601]

Die Bearbeitung neuen Materials von Besazio und Arzo ergab das Bild einer überaus individuenreichen (vgl. Peyer 1950) und artenreichen Fauna. Auf ca. 250 Exemplare kommen über 75 Arten. Darunter sind die meisten aus der Bicicola bekannten Arten vertreten.

Revisione
Rutsch R. F., ... (1966) : Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c

BESAZIO-KALK (Jura ; Südalpin) = (Marmo (della) Bicicola)

F. Wiedenmäyer (1964): Obere Trias bis mittlerer Lias zwischen Saltrio und Tremona (Lombardische Alpen). Die Wechselbeziehungen zwischen Stratigraphie, Sedimentologie und syngenetischer Tektonik. Eclogae geol. Helv., 56/2 (im Druck).

Hauer beschreibt einige Ammoniten von Besazio mit der näheren Bezeichnung «bei der Kirche S. Antonio, in einem sehr dichten marmorartigen, ziemlich hellroth gefärbten Kalkstein». Darunter befinden sich zwei neue Arten: 1854 Ammonites Lavizzarii, 1856 Ammonites Czjzeki. Taramelli weist diesen Kalken eine Sonderstellung zu, indem er sie in einem für die Steinbrüche von Arzo schon durch spreafico (in schedis) aufgestellten stratigraphischen Schema als «calcare compatto, rosso, a brachiopodi» ausscheidet. Er identifiziert sie mit den, massenhaft Ammoniten - vor allem Phylloceraten - führenden, unter dem «rosso marnoso» anstehenden Vorkommen von Besazio und Suello (Bicicola). Die Bildungen würden wahrscheinlich zum mittleren Lias gehören. Parona kommt in zwei Arbeiten (1885, 1889) zu ähnlichen Ergebnissen. Er konnte sich dabei bereits auf die Monographie Meneghinis stützen, der die reiche Cephalopodenfauna des Sasso Bicicola zusammen mit der des Ammonitico rosso und des Medolo beschrieb. Bonarelli (1894) gibt erstmals eine separate Faunenliste für die Bicicola, gestützt auf Meneghinis Monographie und gelangt zur Überzeugung, die Fauna gehöre ins Domérien. Er unterstreicht die heteropische Sonderstellung des Vorkommens innerhalb der synchronen Bildungen der übrigen Lombardei, die er vergleichsweise beschreibt, geht aber dabei weder auf Besazio noch Arzo ein. 1895 publiziert er eine Revision der von Meneghini bearbeiteten Bicicola-Fauna, nebst einer Beschreibung neuen Materials, zum Teil neuer Arten. Parona (1896) schliesst sich Bonarelli an, indem er sich für Domerien-Alter hinsichtlich Bicicola und Besazio ausspricht. In seinem «Trattato» ändert er seine Meinung wiederum und tritt für unteren Mittellias (Pliensbachien) ein. Philippi erkennt als Erster, dass die Bicicola-Fauna sowohl Formen des Domerien wie des Pliensbachien enthält, somit den gesamten Mittellias vertritt. Rassmuss beschreibt den Sasso Bicicola und spricht von einer in der Lombardei einzig dastehenden, bathyal-abyssalen Facies. Er vergleicht sie mit jener der roten Cephalopodenkalke der Nordalpen, besonders des Hagengebirges. Frauenfelder weist das Vorkommen von Besazio dem Ammonitico rosso (Toarcien) zu. Nach Senn sind die Kalke von S. Antonio bei Besazio hinsichtlich Facies, Lagerung und Fossilführung nicht vom Broccatello der Steinbrüche von Arzo zu unterscheiden. Crinoiden und Brachiopoden wären autochthon, die Ammoniten hingegen eingeschwemmt. Er gibt als Erster eine Ammoniten-Faunenliste hiezu, woraus er auf unteres Domerien schliesst. Seine Bestimmungen bedürfen allerdings zum Teil einer Revision.

Nach neueren Untersuchungen des Autors kann der Besazio-Kalk, trotz gewisser Analogien zum Broccatello, von diesem gut geschieden werden. Mit ihm hat er den massigen, meist schichtungslosen Habitus gemein; er führt ebenfalls Crinoiden und Brachiopoden. Dafür sind die Cephalopoden unverhältnismässig viel häufiger, Lamellibranchier und Gastropoden wesentlich seltener; Riffbildner, wie Korallen und Pharetronen, scheinen ganz zu fehlen. Lithologisch, besonders im Hinblick auf seine rote Farbe, ist er viel homogener als der Broccatello. Charakteristisch ist die Erhaltungsweise der Fossilien: sie sind fast ausnahmslos durch schalige Limonit- und Mangan-Krusten überzogen, wodurch vor allem die Ammoniten samt ihren Schalen oft vorzüglich erhalten sind. Bezeichnend ist auch das bisweilen massenhafte Auftreten von Apiocrinus-Wurzelstücken.

Die Bearbeitung neuen Materials von Besazio und Arzo ergab das Bild einer überaus individuenreichen (vgl. Peyer) und artenreichen Fauna. Auf ca. 250 Exemplare kommen über 75 Arten. Darunter sind die meisten aus der Bicicola bekannten Arten vertreten. Der vertikale Bereich ist derselbe wie in der Bicicola, nämlich über den gesamten mittleren Lias. Dabei bewegen sich hier wie dort die Mächtigkeiten in der Grössenordnung einiger Meter.

Die räumlich sehr beschränkten Vorkommen von Arzo und Besazio lagern, wahrscheinlich mit einer Schichtlücke, auf Broccatello. Sie scheinen nach oben und seitlich in rote, glimmerführende, geschichtete Mergelkalke des Domerien überzugehen. Normale Kontakte sind jedoch nicht aufgeschlossen oder durch starke syngenetisch-tektonische Durchbewegung verwischt, dann oft durch brecciöse und konglomeratische Zonen gekennzeichnet. Analog verhält sich der stratigraphische Kontakt mit dem Liegenden. Der Besazio-Kalk ist im gesamten Bereich der Steinbrüche von Arzo eng mit Broccatello und Macchia vecchia ( >>>) verknüpft, in Adern, als Spaltenfüllung und Grundmasse von Breccien. Bei Besazio liegt er auf Broccatello mit Ammoniten der seraicostatum-Zone (mittleres Sinemurien).

Typlokalität: ca. 70 m NW der Kirche S. Antonino, in mehreren kleinen Steinbrüchen im Wald; Koord.: 717375/081425.

Weitere Vorkommen finden sich in den Steinbrüchen von Arzo (s. Wiedenmayer in Geologischer Führer der Schweiz, Kartenskizze). Das Liegende des räumlich sehr beschränkten und isolierten, zudem durch zwei Verwerfungen begrenzten Aufschlusses des Sasso Bicicola (1 km NE Suello) bilden zunächst wenig mächtige, hellgraue, Hornstein führende, knauerige Kalke mit unregelmässigen Mergel-Zwischenlagen und -Linsen, sodann normaler lombardischer Kieselkalk (>>>).

Während wir die Vorkommen von Arzo und Besazio als Schwellen-Relikte im Gefolge einer weiträumigen Subsidenz, der Aufhebung des starken Reliefs und einer Verschiebung in neritisches bis pelagisches Milieu deuten, scheinen sich im Bereich der Bicicola durch nachträgliche Schwellenbildung, wahrscheinlich infolge einer lokalen Hebung, zum westlichen Gebiet analoge oekologische Bedingungen einsgestellt zu haben.

Wichtigste Ammoniten: Phylloceras meneghinii Gemmellaro, Partschiceras anonymum (Haas), Zetoceras zetes (d’Orbigny), Zetoceras (Lavizzaroceras) lavizzarii (V. Hauer), Calliphylloceras geyeri (Bonarelli), C. emeryi (Bettoni), C. bicicolae (Meneghini), Juraphyllites libertus (Gemm.), J. limatus (Rosenberg), Harpophylloceras eximium (V. Hauer), Lytoceras fimbriatum (Sowerby), Audaxlytoceras czjzeki (V. Hauer), Acanthopleuroceras subarietiforme (Futterer), Tropidoceras masseanum (d'Orb.), Liparoceras (Becheiceras) bechei (Sowerby), Arieticeras algovianum (Oppel), Fuciniceras cornocaldense (Tausch).

Literatur: F. von Hauer (1854): 865, 873, 875, 876, 884; F. von Hauer (1856): 34, 67; T. Taramelli (1880); 143, 147; G. Meneghini (1867-81): 222; C.F. Parona (1885): 233; C.F. Parona (1889): 305, 307; G. Bonarelli (1894): 86-88; G. Bonarelli (1895): 326-347; C.F. Parona (1896): 6; E. Philippi (1897): 357; H. Rassmuss (1912): 378, 393; A. Frauenfelder (1916): 328, 329, 347; CJ1. Parona (1924): 423; A. Senn (1924): 578; B. Peyer (1950): 147, Abb. 91; D. Bernoülli & F. Wiedenmayer in Geologischer Führer der Schweiz (im Druck); F. Wiedenmayer (1964).

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