«Globotruncanenmergel» (Sardona)
Torna a SardonaRappresentazione e statuto
- Colore RGB
- R: 200 G: 225 B: 100
- Rango
- unità litostratigrafia
- Uso
- Unità in uso.
- Status
- termine scorretto (informale)
Nomenclatura
- Deutsch
- «Globotruncanenmergel» (Sardona)
- Français
- «Marne à Globotruncana» (Sardona)
- Italiano
- «Marna a Globotruncana» (Sardona)
- English
- «Globotruncana Marl» (Sardona)
- Varianti storiche
-
Globotruncanenmergel (Leupold 1942, Wegmann 1961, Rutsch et al. 1966), Globotruncanenschiefer des Senons (Bisig 1957)
- Nota sul nome
-
Entspricht mergelige Anteile der Seewen-Formation.
Gerarchia e successione
- Unità sovrastante
- Limite inferiore
-
Raschen Uebergang aus dem liegenden «Globotruncanenkalk durch einer Kalk-Mergel-Wechsellagerung von nur einigen Metern Mächtigkeit.
Età
- Geomorfologia
-
- Maastrichtiano
- Osservazioni sul tetto
-
Globotruncana stuarti
- Età alla base
-
- Campaniano
- Osservazioni sulla base
-
Globotruncana leupoldi, G. lapparenti
Referenze
- Definizione
-
1942) :
Neue Beobachtungen zur Gliederung der Flyschbildungen der Alpen zwischen Reuss und Rhein. Eclogae geol. Helv. 35/2, 247-291
„Globotruncanenmergel". Knorrige oder knollige, sehr hell gelblichgrau anwitternde, hellgraue Kalkmergel, mit tonigmergeligen Häuten oder Zwischenlagen, mit reichlich Globotruncana linnei. Der Fazies nach einem etwas tektonisierten und leicht metamorphosierten Seewerschiefer entsprechend. Aus der Ferne immer sehr helle, fast weisse Partien bildend.
(
- Revisione
-
1966) :
Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c
GLOBOTRUNCANENMERGEL (des Sardonaflysches) (Turonien-Santonien ; Ultrahelvetikum)
W. Leupold (1943): «Neue Beobachtungen zur Gliederung der Flyschbildungen der Alpen zwischen Reuss und Rhein». Eclogae geol. Helv., 35/2 (1942), p.256, für die Uebersicht vgl. auch das Stichwort «Sardonaflysch».
(Für die Übersicht vgl. Arl. «Sardonaflysch», insbes. die dortige Korrelationstabelle).
In der Schichtreihe des Sardonaflysches schalten sich an der Obergrenze der reinen «Globotruncanenkalke» (>>> «Seewerähnliche Kalke», «Plattenkalke») nach oben zu, bevor die Fazies der obersten Kreide schliesslich in grobklastische Flyschausbildung («Sideroliteskomplex» >>>) übergeht, zunächst kalkig-tonige, also reine, d.h. noch nicht siltige Mergelschiefer ein, welche W. Leupold kurz als «Globotruncanenmergel» bezeichnet hat, worin ihm auch der letzte Bearbeiter des Sardonaflysches, R. Wegmann (1961: 122), gefolgt ist. W. Bisig (1957: 214) bespricht diesen Horizont unter der Bezeichnung «Globotruncanenschiefer des Senons» (>>>), schliesst aber bereits auch höhere feinsiltige Mergel-Horizonte darin ein, welche schon einen Uebergang zur gröber klastischen Flyschfazies einleiten und davon getrennt gehalten werden sollten (>>> «Foopassschiefer» Rüefli, >>> «Rindermattlischichten», Wegmann). W. Rüefli musste feststellen, dass im Weisstannental die meisten Kontakte zwischen Globotruncanenkalk und den gröberklastischen Flyschgesteinen seiner «Senonflysch-Abteilung» des Sardonaflysches tektonische Kontakte sind, weshalb er nur beiläufig unter dem Abschnitt «seewerartige Kalke» (106-109) auf die übrigen Vorkommen normalstratigraphischer Uebergänge dieser Kalke in «Globotruncanenmergel» hinweisen kann.
Jedenfalls steht fest, dass sich die Bezeichnung «Globotruncanenmergel» des Sardonaflysches, wie ursprünglich definiert, allein auf die Schichtstufe 2) der reinen Mergel beziehen soll. Diese gehen durch einen raschen Uebergang einer Kalk-Mergel-Wechsellagerung von nur einigen Metern Mächtigkeit aus dem liegenden «Globotruncanenkalk» hervor (siehe Detailprofil in Wegmann, 1961, Taf. 3, Fig. 12). W. Leupold's originale Beschreibung dieser Abteilung lautet wie folgt: «Knorrige oder knollige, sehr hell gelblichgrau anwitternde, hellgraue Kalkmergel, mit tonigmergeligen Häuten oder Zwischenlagen, mit reichlich Globotruncana linnei. Der Fazies nach einem etwas tektonisierten und leicht metamorphosierten Seewerschiefer entsprechend, aus der Ferne immer sehr helle, fast weisse Partien bildend». Auch Wegmann bemerkt, dass rein kalkige Zwischenlagen oberhalb der vorerwähnten «Uebergangszone mit Wechsellagerung» rasch abnehmen, aber auch innerhalb der Mergel nie ganz verschwinden.
Die durch R. Wegmann (1961: 123) von der basalen Uebergangszone (Wechsellagerung) bis an die Untergrenze der hangenden, abzutrennenden, siltigen «Rindermattlischichten» innerhalb des hier besprochenen Schichtstosses gefundene und abgebildete Mikrofauna besteht aus Rotalipora turonica Brotzen, E. cf. montsalvensis (Mornod), Praeglobotruncana delrioensis (Plummer), Globotruncana renzi (Thalmann-Gandolfi), G. Helvetica (Bolli), G. lapparenü lapparenti (Brotzen), G. lapparenti tricarinata (Quereau), G. lapparenti coronata (Bolli), G. lapparenti bulloides (Vogler).
In den südlichsten Gebieten der Wegmann'schen Untersuchung vollzieht sich der Uebergang der Seewerartigen Kalke (>>>) in die Mergel auf Grund des Vorkommens der 1., 3. und 5. der oben genannten Formen offenbar schon im mittleren bis oberen Turon, bei Falzüber E Elm im obersten Turon bis unteren Coniacien und am Grüenenspitz, im Untersuchungsgebiet Bisig's, erst im Campanien (>>> Seewerartiger Kalk). Angesichts dieses heterochronen Ueberganges sowie des beträchtlichen Faziesgegensatzes zwischen diesen noch rein pelagischen Foraminiferenabsätzen und der nachfolgenden grobklastischen Flyschfazies der oberen Teile der ganzen Sardonaflysch-Schichtreihe, schlägt R. Wegmann (1961: 124) vor, diesen «unverflyschten» unteren Teil unter dem Namen «Globotruncanenschichten» zusammenzufassen. Da für die öfters tektonisch reduzierten «Globotruncanenmergel» primäre Mächtigkeiten nur schwer geschätzt werden können, varieren die Mächtigkeitsangaben der kombinierten «Globotruncanenschichten» bei den Autoren zwischen mindestens 100 m (W. Leupold) und 140-220 m (R. Wegmann).
Da es, so gut wie verschiedene Globotruncanenkalke, auch verschiedene «Globotruncanenmergel» oder «Globotruncanenschichten» in den Schweizeralpen gibt (Seewermergel, Amdenerschichten, Leimerenmergel, Couches rouges) so sind diese Bezeichnungen an sich nicht ganz glücklich und jedenfalls nur dann eindeutig definiert, wenn sie mit dem Zusatz «des Sardonaflysches» versehen werden. Auch die höheren oberkretazischen Anteile des Sardonaflysches und andere Flyscharten, wie Niesenflysch und Vorarlbergerflysch, enthalten noch stets Globotruncanen; die Bezeichnung «Globotruncanenschichten» ist somit nur dann verwendbar, wenn man speziell auf den Umstand verweisen will, dass diese untere Abteilung im Sardonaflysch, wie im Blattengratkomplex und dem ganzen südlichen Helvetikum, noch stets rein pelagischen Faziescharakter hat und die «Verflyschung» erst mit dem Campanien einsetzt. Dagegen ist z.B. im penninischen Flysch (Vorarlberger-, Triesner- und Vaduzer Flysch) schon das Cénomanien bei Vertretung derselben Globotruncanenhorizonte, wie sie in den kalkig-mergeligen «Globotruncanenschichten» der Sardonaflysch-Schichtreihe enthalten sind, in voller Flyschfazies entwickelt (R. Wegmann, 1961: 205; F. Allemann, 1957).
Literatur: W. Leupold (1943), W. Bisig (1957), W. Rüefli (1959), R. Wegmann (1961).
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