«Mittlerer Komplex» (der OSM)

Rappresentazione e statuto

Index
m4m
Colore CMYK
N/A
Colore RGB
R: 125 G: 125 B: 125
Rango
Formazione litostratigrafica
Uso
Unità non usata
Status
termine obsoleto (abbandonato)

Nomenclatura

Deutsch
«Mittlerer Komplex» (der OSM)
Français
«Mittlerer Komplex» (de l'OSM)
Italiano
«Mittlerer Komplex» (dell'OSM)
English
«Mittlerer Komplex» (of the OSM)
Varianti storiche

Mittlerer Komplex (Büchi 1958, Zaugg et al. 2008), Mittlere Zone der OSM (Büchi 1960, Büchi et al. 1965), Mittlerer Komplex der OSM (Habicht 1987)

Descrizione

Potenza
80-250 m (Büchi 1960), 300 bis 380 m im proximalen Bereich (Habicht 1987).

Componenti

Fossili
  • gasteropodi
  • mammiferi

Gerarchia e successione

Unità di rango inferiore
Limite superiore

Unscharfer Faziesübergang zur Öhningen-Schichten

Limite inferiore

Degersheim-Kalknagelfluh

Età

Geomorfologia
  • primo Serravaliano
Età alla base
  • late Langhian
Metodo di datazione

«Tortonien» (Büchi 1960), Säugerfundstelle Rümikon (MN6 ; Stehlin 1914, Fischli & Weber 1916, Schaub 1925) und Sangetobel (tiefere MN6; Zaugg et al. 2008)

Geografia

Estensione geografica
Schiener Berg (distale Fazies, mit hauptsächlich Glimmersand und Mergel)

Paleogeografia e tettonica

  • OSM-II
Tipo di origine
  • sedimentaria

Referenze

Definizione
Büchi Ulrich P. (1958) : Zur Geologie der Molasse zwischen Reuss und Seetal (Baldegger-/Hallwilersee/Aabach). Eclogae geol. Helv. 51, 279-298

Der mittlere Komplex der OSM zeichnet sich generell durch eine höhere Schüttungsintensität gegenüber der Basiszone aus. So ist in den zentralen Schuttfächerteilen der Nagelfluhanteil und in den Randgebieten der Anteil von sogenannten Rinnensanden wesentlich höher als in der Basiszone der OSM. Im oberen Drittel des mittleren Komplexes kann in verschiedenen Teilen des Schuttfächers ein limnisches Niveau nachgewiesen werden.

Revisione
Habicht J. K. A. (1987) : Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b

MITTLERER KOMPLEX DER OSM («Tortonien»)

Büchi, U. (1957b): Zur Gliederung der oberen Süsswassermolasse (OSM) zwischen Bodensee und Reuss. - Bull. Ver. Schweiz. Petroleum-Geol. u. -Ing. 24/66, 35.

Originalzitat: «Der mittlere Komplex der OSM zeichnet sich generell durch eine höhere Schüttungsintensität gegenüber der Basiszone aus. So ist in den zentralen Schuttfächerteilen der Nagelfluhanteil und in den Randgebieten der Anteil von sogenannten Rinnensanden wesentlich höher als in der Basiszone der OSM. Im oberen Drittel des mittleren Komplexes kann in verschiedenen Teilen des Schuttfächers ein limnisches Niveau nachgewiesen werden» (z. B. Seerücken S Untersee, Reppischtal W Zürich). Der mittlere Komplex ist die zweit-unterste der grossen Unterabteilungen der OSM des Hörnli-Schuttfächers.

Synonyma: Untere Hälfte der mittleren Stufe der OSM Tanner 1944: 36; mittlere Zone der OSM Hofmann 1957a: 309, 317; Hofmann et al. 1975: 8; Meilener Schichten (pro parte) Pavoni 1957: 263-265, 304, 305, Tfn. III und IV; Krinauer Schichten hottinger et al. 1970b: 10.

Typlokalität und Typprofil: Der mittlere Komplex der OSM ist in grossen Teilen des Hörnli-Schuttfächers nach unten durch den Leithorizont der >>> Degersheimer Kalknagelfluh und ihrer seitlichen Äquivalente scharf abgegrenzt, während die Obergrenze infolge fazieller Übergänge weniger scharf ist (vgl. «Stratigraphischer Verband»). Da innerhalb der Zone die Faziesunterschiede zwischen zentralen und randlichen Teilen des Schuttfächers sehr ausgeprägt sind, kann keine Typlokalität aufgestellt werden, die die Zone in ihrer ganzen Ausdehnung eindeutig charakterisiert. Es müssten deshalb eine grössere Anzahl Referenzproflle aufgenommen werden.

Lithologie: Im zentralen, alpennächsten Hörnli-Schuttfächer vorwiegend Konglomerate. Hier unterscheiden sich die untersten 140 m der hier Krinauer SchichtenJ) genannten Serie (nach der Ortschaft Krinau im Toggenburg, LK-Blatt 1093 Hörnli) nicht von den liegenden >>> Lichtensteiger Schichten mit ihren massiven Nagelfluhen. Über den massiven Nagelflu-hen folgen geringermächtige Nagelfluhbänke mit zwischengeschalteten gelbbraunen und bunten Mergeln. Von den Alpen weg nach N und im Streichen nach E und W werden die Nagelfluhbänke rasch geringermächtig und keilen schliesslich weitgehend aus. In diesen randlichen Schuttfächerteilen (St. Galler Gebiet, nördliches Thurgau, Zürichseegebiet und Aargau) herrschen Knauer- und Glimmersandsteine im Wechsel mit Mergel-Sandsteinserien. Im oberen Drittel kann in verschiedenen Teilen des Schuttfächers, so im mittleren Tösstal, bei Winterthur, am Seerücken im nördlichen Thurgau und im Reppischtal W Zürich ein limnisches Niveau (kohlige Kalke und lokal Kohle) nachgewiesen werden.

Mächtigkeit: Am grössten im alpennächsten, zentralen Gebiet des Hörnli-Schuttfächers: 380 m. Von hier aus Abnahme nach N und im Streichen nach E und W: 300 m (Tössberge - oberer Zürichsee), unter 150-220 m (Zürichsee), ca. 150 m (nördliches Tösstal), ca. 80 m (Seerük-ken), ca. 40 m (Ammerswil-Villmergen E Aar au).

1 hottinger et al. 1970a, b.

Stratigraphischer Verband: Liegendes: >>> Degersheimer Kalknagelfluh und ihre seitlichen Äquivalente (Meilener Sandstein, Meilener Kalk). Im N: Mergel unter der ersten mächtigen Sandsteinbank. Hangendes:

>>> Öhninger Zone. Im südlichen Teil des zentralen Hörnli-Schuttfächers ist die Hangend-GRenze eine Faziesgrenze: Nagelfluheinschaltungen auf Kosten der Öhninger Zone, vgl. hottinger et al. 1970b, Tf. II.

Verbreitung, Fazies und Paläogeographie: Der mittlere Komplex der OSM erstreckt sich über den ganzen Bereich des Hörnli-Schuttfächers. Darüber hinaus lässt er sich nach N noch in den Bereich der

>>> Glimmersande der Ost-West-Schüttung am thurgauischen Seerücken verfolgen. Das Ablagerungsmilieu ist fluviatil-terrestrisch, mit einzelnen weitverbreiteten limnischen (im engern Sinne) Ablagerungen, vorwiegend dünnen Bänken kohliger Kalke, die in grossen, flachen Tümpeln langsam abgelagert wurden. Die Nagelfluhen mit ihrem gelegentlichen Reichtum an Ophiolithgeröllen weisen daraufhin, dass die Erosion im Einzugsgebiet des Urrheins bereits stärker in die oberpenninischen Decken hinuntergriff.

Fossilführung und Alter: Nach Büchi (1960:449) sind aus der OSM der Ostschweiz eindeutig tortone Säugerfaunen bekannt («Tortonien» im Sinne damaliger Autoren). Nach Großsäugern käme nach diesem Autor die GRenze Tortonien - Sarmatien über dem Mittleren Komplex der OSM zu liegen. Eine der wichtigsten, von Büchi zum Mittleren Komplex gerechneten Säugerfundstellen ist Rümikon (LK-Bl.1072 Winterthur, Koord. 701.400/261.800). Stehlin (in fischli & weber 1916) und Stehlin (1914) erwähnt folgende Arten:

Pliopithecus antiquus de blainville Erinaceus oeningensis lydekker Talpa minuta de blainville Steneoßber jägeri kauf Cricetodon rhodanicum Depéret Lagopsis verus hensel Prolagus oeningensis könig Muscardinus sansaniensis lartet Viverra sansaniensis lartet Hyotherium sömmeringi var. medium myr. Dicroceros elegans lartet Palaeomeryx bojani myr. Micromeryx flourensianus lartet

Schaub (1925) erwähnt von Rümikon folgende Nager:

Cricetodon minus lartet

Cricetodon affina n. sp.

Cricetodon breve

Cricetodon helveticum n. sp.

Cricetodon sansaniense lartet var. decedens n. v.

Die Kleinsäugerfauna ist nach fahlbusch (1964) mit der Typusfauna von Sansan zu vergleichen, welche der neogenen Säugereinheit NM 6 entspricht. Damit ist nach jetziger Kenntnis Rümikon ins obere Langhien oder ins untere Serravallien einzustufen.

Von den Gastropoden-Fundstellen des Hörnli-Fächers liegen einige im Mittleren Komplex und in der >>> Öhninger Zone, die nur Leitformen des Tortonien (im Sinne damaliger Autoren) enthalten (loc. cit: 453). Aufgrund dieser Befunde wurde der mittlere Komplex der OSM dem Tortonien zugewiesen, eine Ansicht, die durch die Säuger-Fauna (s. oben) widerlegt ist.

Literatur: Bücrn 1957b: 35, 36, 38, 39, 1958a: 75, 80, 81, 84, 85, 91, 92, 93, 96, 1960: 449, 453; fahlbusch 1964: 79, 126; fischli & weber 1916: 34-44; helbing 1928: 232; Hofmann 1957a: 309, 317, 1965a: 83, 1973a: 86, 1973b: Karte, 1973c: 9; Hofmann etal. 1975: 8; hottinger et al. 1970b: 10, Tf.II; Hürzeler 1954; lemcke et al. 1968: 22; Pavoni: vgl. >>> Meilener Schichten.

  • Rümikon-Süsswasserkalk

    Name Origin

    Rümikon (ZH) westlich von Winterthur

    Rango
    Strato litostratigrafico
    Statuto
    termine locale (informale)
    In breve

    (inkl. Säugetierfundstelle)

    Age
    late Langhian
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