Obrist-Gruppe

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Representation and status

Color CMYK
(5%,0%,35%,22%)
Color RGB
R: 190 G: 200 B: 130
Rank
lithostratigraphic Group
Validity
Unit is in Use
Status
informal term
Scs Note

Entsprechend den Regeln zur Nomenklatur von lithostratigraphischen Einheiten wurden die Tumpriv-, Nisellas- und Obrist-Serie von Rück & Schreurs (1995) in der Kartenlegende neu als Gruppen bezeichnet, da diese mehrere formationsähnliche lithostratigraphische Einheiten einer Sedimentationsabfolge zusammenfassen. (Wyss & Wiederkehr 2017 S.31)

Status discussion

Nomenclature

Deutsch
Obrist-Gruppe
Français
Groupe de l'Obrist
Italiano
Gruppo dell'Obrist
English
Obrist Group
Origin of the Name

Alp Obrist = Alp digl Oberst (GR), Mathon

Historical Variants

Obrist-Zone (Jäckli 1938, Jäckli 1941, Rutsch et al. 1966), Obrist-Serie (Streiff et al. 1976, Rück & Schreurs 1995), Obrist-Gruppe (Wyss & Wiederkehr 2017)

Nomenclatorial Remarks

Entspricht ungefähr der «Nivaigl-Serie» von Glaser (1926) und Streiff (1939).

Links

Description

Description

Plattensandsteine >>> entsprechen dem unteren Teil des Nolla-Kalkes Bänderkalke >>> oberen Teil des Nolla-Kalkes + unteren Teil der Carnusa-Fm.

Thickness
50-150 m

Hierarchy and sequence

Units at roof
Lower boundary

Die Obrist-Serie bildet am Piz Beverin (im Westschams) die stratigraphische Fortsetzung der Nisellas-Serie.

Stratigraphic discussion

Unterschied Obrist-Serie (Westschams; Jäckli in Streiff et al. 1976) und «Nivaigl-Serie» (Ostschams; Streiff in Streiff et al. 1976) innerhalb der Untereinheit 1b der Gelbhorn-Decke: scheinbar unterschiedliche Abfolgen bzw. Serien über einem identisch aufgebauten Substrat (Tumpriv-Serie, Nisellas-Serie), die jedoch aus denselben Lithologien aufgebaut sind. Die Obrist-Serie um den Piz Beverin (Jäckli in Streiff et al. 1976) und die «Nivaigl-Serie» (Muttner Horn - Tiefencastel; Streiff in Streiff et al. 1976) bilden einen tektonischen Komplex innerhalb der Untereinheit 1b, der durch das Hinterrheintal getrennt ist. Dieser Komplex ist im Westschams noch stratigraphisch mit der Nisellas-Serie verbunden, im Ostschams jedoch weitgehend von seiner Unterlage entkoppelt (Rauhwacke des Muttner Tobels, Gips von Tiefencastel). Als Entkopplungshorizont dienen die Phyllite der Nisellas-Serie. Da die Korrelation beider Serien (Jäcklis Obrist-Serie im Westschams und Streiffs «Nivaigl-Serie» im Ostschams) zeigt, dass es sich bei der «Nivaigl-Serie» mit Sicherheit um einen Gesteinskomplex handelt, der aus Gesteinsfolgen der Obrist-Serie aufgebaut ist (d.h. die «Nivaigl-Serie» entspricht zwei in verkehrter Lagerung übereinanderliegenden Obrist-Serien), macht es Sinn, den Begriff «Nivaigl-Serie» fallenzulassen. Die Komplexität der Serien hat in erster Linie tektonische Gründe.

Age

Age at top
  • Cretaceous
Age at base
  • Late Jurassic
Dating Method

Das Alter der Obrist-Serie konnte bis heute nicht durch Fossilfunde bestimmt werden, so dass lithologische Vergleiche mit angrenzenden Einheiten gesicherten Alters herangezogen werden müssen. Eine sehr gute lithologische Übereinstimmung besteht zwischen dem Plattensandstein und dem «Gault» der Falknis-Decke. Dies zeigt, dass die Obrist-Serie zumindest bis in die «mittlere» Kreide (Aptien-Albien) hinaufreicht. Der hohe Gehalt der schwarzen Schiefer an organischem Kohlenstoff (bis 1.5 %) weist sie als «anoxic black shales» aus, wie sie für die «mittlere Kreide» typisch sind (Jenkyns 1980). Dies ist ein weiteres Argument für die Datierung, welches bei der Korrelation der verschiedenen Schamser Einheiten eine wichtige Rolle spielt.

Geography

Geographical extent
Westschams (Piz Beverin, Beverin Pintg) und Ostschams (Muttner Horn bis Tiefencastel.
Type area
Westschams (GR)
Type locality
  • Piz Beverin (GR)
    Site particularities
    • Obergrenze
    • Untergrenze
    • typische Fazies
    Site accessibility
    • Grat
    Coordinates
    • (2746920 / 1168625)
    Note
    • Jäckli in: Rutsch et al. 1966
Reference profiles
  • Beverin Pintg (GR), Mathon
    Site particularities
    • Untergrenze
    • typische Fazies
    Site accessibility
    • Grat
    Coordinates
    • (2747690 / 1167720)
    Note
    • Rutsch et al. 1966

Palaenography and tectonic

Tectonic unit (resp. main category)
Kind of protolith
  • sedimentary
Sequence

Isoklinale Verfaltungen sind weit verbreitet. Vielfach fehlen wegen tektonischer Ausdünnung bzw. Boudinage einer oder mehrere der Members; die Reihenfolge ist aber stets dieselbe. Auch bei extremer Ausdünnung erkennt man im Westschams (Piz Beverin) die Abfolge unterer Serizitmarmore und Bänderkalke – «Ölquarzit» und schwarze Tonschiefer – Plattensandstein. Die Übergänge von einer Lithologie in die andere innerhalb der Obrist-Serie und zur angrenzenden Nisellas-Serie sind graduell.

References

Definition
Jäckli Heinrich (1941) : Geologische Untersuchungen im nördlichen Westschams (Graubünden). Eclogae geol. Helv. 34/1

Unter, vor und über der Stirn der Trias-Lias- und der Dogger-Zone der Gelbhorn-Decke finden wir, im Beverin angehäuft und gut aufgeschlossen, eine Serie mit typischen grünen Marmoren, Sandsteinen und Ölquarziten in Verbindung mit mehr oder weniger indifferenten Kalken, Kalkschiefern und Tonschiefern, die wir nach der Alp Obrist am Schamserberg als „Obrist-Zone" definieren. Sie ist erstmals 1938 (40) kurz genannt worden, ohne dass dabei ihre Stratigraphie und Tektonik eingehender hätten beschrieben werden können.

  • «Oberer Serizitmarmor» (Schams)

    Rank
    lithostratigraphic unit
    Status
    incorrect name (though informally used)
    In short

    Gelbbraun anwitternder dünnschichtiger Kalkmarmor mit grünen Serizitbelägen. Tritt als Linsen im Gelbhorn-Flysch auf. Im obersten Teil sind oft Lagen von schwarzem Tonschiefer und bläulichem Kalk eingeschaltet.

    Age
    Late Cretaceous
    • «Obere Bänderkalke» (Obrist)

      Rank
      petrographic facies
      Status
      informal term
      In short

      Wechsellagerung von dunklen, grau anwitternden Kalken und Phylliten.

      Age
      Cenomanian
  • «Oberer Quarzit» (Schams)

    Rank
    lithostratigraphic unit
    Status
    incorrect name (though informally used)
    Valid term
    Plattensandstein (Obrist) Oelquarzit_Oberer (Schams)
    In short

    Plattiger, meist kalkiger Quarzsandstein, der gegen oben in einen massiger werdenden dunkelgrünen Quarzsandstein («Ölquarzit») mit schwarzen Tonphyllitzwischenlagen übergeht.

    Age
    Aptian
    • «Oberer Ölquarzit» (Schams)

      Rank
      petrographic facies
      Status
      informal term
      In short

      Grüner, meist massiger Quarzit und schwarze Tonschiefer oder Phyllite reich an organischem Kohlenstoff im oberen Teil der «Obere Quarzit».

      Age
      Aptian
    • «Plattensandstein» (Obrist)

      Rank
      petrographic facies
      Status
      informal term
      In short

      Dunkelgrüner, plattiger bis massiger Quarzsandstein, teilweise kalkig mit Tonschieferlagen. Markante ockerbraune Verwitterungsfarbe.

      Age
      Aptian
  • Kalkschiefer der Obrist-Gruppe

    Rank
    petrographic facies
    Status
    informal term
    In short

    Grundmasse der Obrist-Gruppe, bestehend aus dünngebanktem, tonigem, z.T. sandigem Kalkschiefer mit dunkelgrauen Ton häuten.

    Age
    Berriasian
  • «Unterer Serizitmarmor» (Obrist)

    Rank
    petrographic facies
    Status
    informal term
    In short

    Grünliche bis ockergelbe Serizitmarmore und eingeschaltete dunkle Bänderkalke im unteren Teil der Obrist-Gruppe. Lokal treten auch karbonatische und kristallinführende Brekzien sowie Arkosen (Vizan-Brekzie) auf.

    Age
    Tithonian
    • «Untere Bänderkalke» (Obrist)

      Rank
      petrographic facies
      Status
      informal term
  • «Unterer Quarzit» (Schams)

    Rank
    lithostratigraphic unit
    Status
    incorrect term (disused)
    Nomenclatorial Remarks
    Wurde z.T. mit dem «Plattensandstein» («Oberer Quarzit») verwechselt. Der eigentliche «Untere Quarzit» liegt unterhalb des «Unteren Serizitmarmor», an der Grenze zwischen Nisellas- und Obrist-Gruppe.
    In short

    Rostbraun anwitternder, im frischen Bruch graubrauner bis graugrüner, stark geklüfteter, plattiger Chlorit führender Sandstein bis Quarzsandstein an der Grenze zwischen Nisellas- und Obrist-Gruppe. Im unteren Teil ist der Quarzsandstein kalkhaltig, mit gelegentlichen Einschaltungen von Feinbrekzienlagen. Im Dach der Einheit tritt ein massiger grüner Quarzit («Ölquarzit») auf.

    Age
    Middle Jurassic
    • «Unterer Ölquarzit» (Schams)

      Rank
      lithostratigraphic Bed
      Status
      incorrect name (though informally used)
      In short

      Massiger grüner Quarzit im Dach des «Unteren Quarzites».

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