Utzigen-Muschelsandstein

Back to Molasse alluvial fans

Representation and status

Color CMYK
(0%,7%,37%,16%)
Color RGB
R: 215 G: 200 B: 135
Rank
lithostratigraphic Bed
Validity
Unit is in Use
Status
unknown status

Nomenclature

Deutsch
Utzigen-Muschelsandstein
Français
Grès coquillier d'Utzigen
Italiano
Arenaria a conchiglia d'Utzigen
English
Utzigen Coquina Sandstone
Origin of the Name

Utzigen (BE), Vechingen

Historical Variants

Unterer Muschelsandstein (Studer 1825, Gerber 1926a), Utzigen-Schichten = Oberer Muschelsandstein (Gerber 1926b, Gerber 1927), Utzigenschichten (Gerber 1929), ? Belpberg-Muschelsandstein (Rutsch 1933, Habicht 1987)

Description

Description

„Bei den in der Literatur wiederholt erwähnten Utzigen-Schichten (u.a. Ger­ber 1926b, 1927) handelt es sich um fossilreiche Muschelsandsteine und Mer­gel. Sie sind im Radelfingengraben südöstlich von Utzigen aufgeschlossen. Die Fauna dieser Schichten entspricht derjenigen des «Petrefaktenlagers» und des Muschelsandsteins am Belpberg (= Obere Belpberg-Schich­ten nach Rutsch & Schlüchter 1973). Gegen Westen kann keine direkte Fortsetzung beobachtet werden. Aufgrund ihrer Position innerhalb der Belp­berg-Schichten ist es jedoch denkbar, dass die Utzigen-Schichten gegen Süd­wes­ten ihre Fortsetzung in der Ulmiz-Nagelfluh finden (Fig.1), eine Ansicht, die bereits Gerber (1932) geäussert hatte. Einen Hinweis auf diesen lithologischen Wechsel zeigen die Verhältnisse auf der Nordseite des Belp­bergs, wo der Muschelsandstein gemäss Rutsch (1928) in eine polymikte Nagelfluh über­geht.“ [Gruner 2001 S.19]

Thickness
6-7 m (Gerber 1926)

Components

Fossil Content
  • ostreids
  • pectinids
  • bivalves

Es finden sich in den einzelnen Muschelsandsteinhorizonten der Belpberg-Schichten eine Vielzahl von marinen Fossilien wie Pectiniden, Austern, Cardien usw. Die Fossilvorkommen mit Fundstellen sind aufgeführt in Gerber (1926) für die Utzigen-Schichten.

Hierarchy and sequence

Superordinate unit

Age

Age at top
  • Burdigalian
Age at base
  • Burdigalian

Geography

Geographical extent
Im Radelfingengraben (BE) südöstlich von Utzigen
Point of interest

Palaenography and tectonic

  • OMM-II
Paleogeography
North Alpine Foreland Basin
Kind of protolith
  • sedimentary
Sequence

Einen Hinweis auf den lithologischen Wechsel von den Utzigen-Schichten (Muschelsandsteine) zur Ulmiz-Nagelfluh zeigen die Verhältnisse auf der Nordseite des Belpbergs, wo der Muschelsandstein gemäss Rutsch (1928) in eine polymikte Nagelfluh übergeht.

References

Definition
Habicht J. K. A. (1987) : Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b

UTZIGEN-SCHICHTEN (OMM ; Helvétien) Gerber, E. (1926): Über die Molasse im Amtsbezirk Bern. - Mitt. natf. Ges. Bern (1925), p.47. Originalzitat: «Zusammenfassend ergibt sich für das Kartengebiet östlich Worblental folgende Gliederung der marinen Molasse: Oben: Luterbach-Nagelfluh zirka 70 m tiefer: Utzigen-Schichten = oberer Muschelsandstein zirka 125 m tiefer: Unterer Muschelsandstein zirka 100 m tiefer: Ulmiz-Nagelfluh unten zirka 500 m: vorherrschend kompakte Sandsteine.» Synonyma: Oberer Muschelsandstein Gerber 1926, 1929, Muschelsandstein III Gerber 1933, Ulmiz-Schichten W des Aaretales Gerber 1933; nach Rutsch 1933: 6, liegt jedoch die >>>Ulmiz-Nagelfluh (Ulmiz-Schichten Gerber 1933) im Niveau des >>>Unteren Muschelsandsteins von Gerber (1926), Leithorizont 3 Gerber 1950a, 1950b. Typlokalität- und Typusprofil: Nicht bezeichnet, doch kommt nach Gerber (1926:42) nur der Strasseneinschnitt Strasse Utzigen-Radelflngen (LK-Bl.1147 Worb, Koord. ca. 610.250/200.800) oder der Radelfinger Graben bei Koord. ca. 610.450/200.500 in Frage. Lithologie: Gerber (1926: 41-42) unterscheidet eine Geröllfazies, begleitet von glaukonitreichen Muschelsandsteinen und Fossillagern, und eine fossilreiche Mergelfazies; die oben erwähnten Lokalitäten liegen in der letzteren, obwohl auch hier zuoberst im Profil (Gerber 1926: 42) noch Nagelfluh liegt. Die Geröllfazies mit Muschelsandsteinen wird von Gerber 1926: 44 auch als «oberer Muschelsandstein» bezeichnet (vgl. >>> Unterer Muschelsandstein Gerber 1926). Mächtigkeit: Einzige Angabe bei Gerber 1926: 42; danach beträgt die Mächtigkeit mindestens 5,9 - 6,9 m. Stratigraphischer Verband: Nach Rutsch 1928a: 50, 51 sind die Utzigen-Schichten aufgrund des Fossilinhaltes Bestandteil der >>>Belpberg-Schichten. Ihre genaue Stellung innerhalb derselben ist noch nicht abgeklärt; sie könnten entweder etwas älter sein als die Petrefaktenlager des Belpberges (vgl. Rutsch 1928a: 51) oder möglicherweise dem Muschelsandstein-Horizont der Belpberg-Schichten (Ansicht Gerber 1929: 24) oder einem Teil der Petrefaktenlager derselben entsprechen. Bei Rutsch 1933: 14 steht «Utzigenschichten» synonym für die ganzen Belpberg-Schichten, was der ursprünglichen Definition Gerber's widerspricht. Das Liegende, eine fossilleere Nagelfluh-Mergel-Sandsteinfolge, ist im Radelfinger Graben aufgeschlossen (Gerber 1926: 42), wo ca. 125 m tiefer der Untere Muschelsandstein folgt. Der späteren Ansicht Gerbers (1932b: 240, 1933: 156), dass die Utzigen-Schichten mit der >>> Ulmiz-Nagelfluh westlich der Aare zu korrelieren seien und demzufolge an der Grenze Burdigalien/Helvétien liegen, wurde schon von Rutsch (1933: 6) widersprochen, gleichwohl verwendete Gerber diese Grenzziehung für seine Karte des unteren Emmentals (1950a). Vgl. Artikel >>>Unterer Muschelsandstein Gerber 1926 und Ulmiz-Nagelfluh. Verbreitung: Nach Rutsch 1933: 18 besitzt das Berner Museum zahlreiche unpublizierte Molluskenfunde, nach welchen zu vermuten ist, dass die Utzigen-Schichten von den Hängen ob Neuhus und Vechigen südlich um den Worbberg herum ins Gebiet Rüttihubelbad (alle LK-Bl.1167 Worb) weiterziehen; vgl. auch Studer 1825:217 «Zone der Blöcke». Nach N hin hat sie Gerber (1927) SE Krauchtal (LK-Bl.1167 Worb) kartiert und weiterhin als Leithorizont 3 (Lh3) ins Gebiet SE Burgdorf und darüber hinaus verfolgt (1950a, b). Fossilinhalt und Alter: Die Utzigen-Schichten enhalten eine reiche flachmeerische Molluskenfauna (Liste bei Gerber 1926: 6-9, vgl. auch Rutsch 1928a: 51, und 1933b: 6, 16). Nach Rutsch 1933: 6 ist diese Fauna weder für eine Zuweisung zum Burdigalien noch zum Helvétien absolut zwingend. Er macht aber u. a. darauf aufmerksam, dass die von Gerber erwähnte Art Pecten «hornensis Dep. und Rom.» nicht nur im Burdigalien, sondern auch im Stratotyp des Helvétien (Imihubel) vorkommt, ferner sagt er, dass der fazielle Habitus der Fauna und die lithologische Beschaffenheit der Sedimente für eine Zuweisung der Utzigen-Schichten zum Helvétien sprechen und dass (an der Fundstelle Rüttihubelbad) zweifellos Belpberg-Schichten vorliegen. Literatur Gerber 1926:41-43,47, 1928:427, 1929: 18, 19,24, 1932b:240, 1933: 156, 1950a: Karte, 1950b: 35-38, Tf.I; Rutsch 1928a: 50,51, 1933: 5,6,16; Studer 1825:217.

Back to top