Dünden-Konglomerat

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Representation and status

Color CMYK
(0%,56%,81%,6%)
Color RGB
R: 240 G: 105 B: 45
Rank
lithostratigraphic unit
Validity
Unit is in Use
Status
local name (informal)

Nomenclature

Deutsch
Dünden-Konglomerat
Français
Conglomérat de la Dünden
Italiano
Conglomerato della Dünden
English
Dünden Conglomerate
Origin of the Name

Obere Dünden (BE) im Kiental

Historical Variants
Dünden-Konglomerat (Zwahlen 1986, Hänni 1999), Dünden-Konglomerat = Tertiär der Dündenalp (Zwahlen 1993)

Description

Description
Siderolithisches Kalkkonglomerat aus dem Tertiär im Bundstock-Element. Die vererzte, rostig-grüne, sandig-tonige Matrix enthält nebst grossen, chlorit- oder limonitisierten Pisoiden bis zu faustgrosse Kalkkomponenten, die überwiegend dem oberen Schrattenkalk zugeordnet werden.

Age

Age at top
  • middle Eocene
Age at base
  • middle Eocene

Geography

Geographical extent
Als Schuppen auf der Dündenalp (Kiental) vorliegend.
Type area
Kiental (BE)

Palaenography and tectonic

  • Siderolithic
Paleogeography
North Tethyan Shelf :
marge continentale européenne
Kind of protolith
  • sedimentary

References

Definition
Zwahlen Peter (1993) : Das Bundstock-Element, eine diskontinuierliche helvetische Teildecke an der Kandertal-Störung. Eclogae geol. Helv. 86/1, 65-86

Auf dem Schwarzhorn greifen stark vererzte, schwärzliche Taschen mehrere m tief in den Schrattenkalk. Diese enthalten, in chloritisch-hämatitischer Matrix eingebettet, einen schlecht sortierten Mittel- bis Grobsand mit chloritisierten oder limonitisierten grossen Pisoiden und Kalklithoklasten. Diese Füllung entspricht genau der Matrix des nachstehend beschriebenen Dünden-Konglomerates, das im Bundstock-Element die Tertiärtransgression markiert. [...] Eine praktisch identische Lithologie wie die Infiltrationen im Schrattenkalk des Schwarzhorns zeigen maximal 5 m mächtige Schuppen eines Kalkkonglomerates. Da seine Zusammensetzung unverkennbar ist und es praktisch als Leitgestein für das Bundstock-Element und die nördlichsten Randkettenelemente im Kandertal angesehen werden kann, sei hier ein neuer informeller Begriff eingeführt; das Dünden-Konglomerat. Typlokalität ist die grösste Konglomeratschuppe auf der «Oberen Dünde» in 2160 m ü.M., Koordinaten 623400/152600 (Schweiz. Landestopographie). Die bis faustgrossen Komponenten bestehen überwiegend aus Schrattenkalk. Nicht selten führen diese eine Orbitolinidenassoziation von Cribellopsis sp., Palaeodictyoconus sp. und Palorbitolina lenticularis, was auf den oberen Schrattenkalk schliessen lässt, der aber nur in der südlichen Wildhorn-Decke, etwa am Aermighorn in der Schichtreihe erhalten geblieben ist. Offenbar wurde er auch in nördlicheren Faziesstreifen abgelagert (Randkette) und hier im Alttertiär jedoch restlos erodiert. Untergeordnet vertreten sind sparitische, stark rekristallisierte und dadurch nicht identifizierbare Karbonate. Die Komponenten sind dicht gepackt und werden durch eine rostig-grünliche Grundmasse zementiert. Diese Matrix des Dünden-Konglomerates ist tonig, führt 20-40 % unsortierten Quarzsand (max. 1 mm, z.T. gerundet, oft klar und einheitlich auslöschend) und bis 3 mm grosse onkoidartige, schalig umkrustete Partikel. Die tonige Matrix besteht aus einem feinen, neu gewachsenen Filz aus gelbbraunem Chlorit, ev. Stilpnomelan, Illit, Limonit und Silex. Die Tonmineralien können stellenweise so fein ausgebildet sein, dass sie optisch opak erscheinen. Unter den opaken Körnern dürften auch Phosphoritlithoklasten vertreten sein. Als einzige biogene Strukturen können die von Algen und/oder Bakterien erzeugten onkoidischen Schalen und Mikrokodienbruchstücke erkannt werden. Da die Konglomeratschuppen nur entlang der Deckenüberschiebung vorkommen, sind sie stets intensiv geprägt von Drucklösung und Kataklase.

Definition
Menkveld-Gfeller Ursula, Kempf Oliver, Funk Hanspeter (2016) : Lithostratigraphic units of the Helvetic Palaeogene: review, new definition, new classification. Swiss J. Geosc. 109/2, 171-199

p.177: The informally named Dünden conglomerate (Dünden-Konglomerat, Zwahlen 1986), is a siderolithic conglomerate variety of the Bundstock element (Hänni 1999). In addition to large, chloritized or limonitised pisoids, the mineralised rusty-green, sandy-argillaceous matrix contains up to fist-size limestone components that are primarily assigned to the upper part of the Schrattenkalk Formation.

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