Streifenschiefer (Ostalpin)
Representation and status
- Color CMYK
- N/A
- Color RGB
- R: 125 G: 125 B: 125
- Rank
- lithostratigraphic unit
- Validity
- Unit is in Use
- Status
- obsolete term (disused)
Nomenclature
- Deutsch
- Streifenschiefer (Ostalpin)
- Français
- Schiste rubané (Austroalpine)
- Italiano
- Streifenschiefer (Austroaplino)
- English
- Streifenschiefer (Austroalpine)
- Historical Variants
- Muschelkalk-Streifenschiefer, Streifenschiefer = Schiste rubané (Theobald 1864, Theobald 1873, Rutsch et al. 1966)
Hierarchy and sequence
- Upper boundary
- Virgloriakalk
- Lower boundary
- Untere Rauwacke bzw. Guttensteiner Kalk
References
- Definition
-
(1864) :
Geologische Übersicht von Graubünden. Braun & Jenny (Chur)
S.39: 16. Streifenschiefer. Mit diesem Namen bezeichne ich eine im innern Bünden oft vorkommende Schichtenreihe, die zuweilen zu ziemlich ansehnlicher Mächtigkeit gelangt. Es liegen diese Schiefer gewöhnlich unter dem Virgloriakalk, der in seinen untersten Partien in sie übergeht. Nach unten liegen sie entweder auf der unteren Rauchwacke oder auf Kalkbänken und Dolomiten, welche diese begleiten und mit ihr zusammen den untern Guttensteiner Kalk repräsentiren ; sie scheinen aber auch wohl mit diesen Schichten zu wechseln, wesshalb sie jedenfalls dem untern Muschelkalk beizuordnen sind. Es sind schwarzgraue Schieferbildungen, in welchen Thon und Kalkschiefer wechseln, letztere aber herrschen gewwöh nlich vor und Kalkbänke sind oft eingelagert, so wie Kalkknollen in den Schiefern selbst. Die Oberfläche der Schichten ist oft uneben, rissig und knollig, gewöhnlich stark verbogen und gedrückt, selten eben und glatt, die Risse nicht selten mit Brauneisen und Ocker gefüllt und ausgekleidet, die hiervon freien Stellen glänzen von thonigen Ueberzügen mit schwarzem oder auch grauem seidenartigem Glanz. Die Aussenflächen laufen gern braun und rostig an und diese Färbung erscheint gewöhnlich als Streifen und Flammen. Manche gleichen durch fleckige Zeichnung den Fleckenmergeln. Zuweilen enthalten sie viel Quarz in Nestern und Schnüren, der in eigenthümlieh zerrissenen Stücken auf' den Halden umherliegt. Manche Abänderungen zerfallen in grifl'elförmige Stücke. Fossilien hat dieser Schiefer noch nicht geliefert. Ueber eine Schieferschichte am Piz Padella bei Samaden, %eNlc he gut erhaltene Fucoiden enthält und hierher zu gehören scheint, sind mir nachträglich Zweifel gekommen und sie muss noch einmal untersucht werden. Diese Streifenschiefer erreichen manchmal eine Mächtigkeit von 50 und mehr Fuss. gewöhnlich aber bilden sie nur schmale Streifen, oft fehlen sie gänzlich.
- Definition
-
(1966) :
Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c
STREIFENSCHIEFER(Mesozoikum; Ostalpin)
Theobald, G. (1863): Geologische Beschreibung der in den Blättern X und XV des eidgenössischen Atlasses enthaltenen Gebirge von Graubünden. Beitr. z. geol. K. der Schweiz, I. Ser. 2: 39. (...)
Spätere Forschungen ergaben, dass G. Theobald auch jüngere, vor allem liasische Gesteine irrtümlicherweise als Muschelkalk-Streifenschiefer kartiert und beschrieben hatte. A. Rothpletz stellte gewisse Streifenschiefer des Rhätikons in den Lias, andere fasste er mit schiefriger Oberkreide zusammen als Untertithon auf. Aus der neueren Nomenklatur der oberostalpinen Schichtreihe ist die Bezeichnung Streifenschiefer gänzlich verschwunden. Was in den tieferen, unterostalpinen Decken bis in letzte Zeit als Streifenschiefer aufgeführt wurde, wäre richtiger als Allgäuschiefer zu bezeichnen und in den Lias (ev. auch noch Dogger) zu stellen. Das öftere Auftreten der betreffenden Gesteine zwischen Hauptdolomit oder Rhät einerseits und Malm andererseits sowie das schon von W. von Seidlitz erwähnte Zusammenvorkommen mit «Liasbreccien» spricht sehr für diese Auffassung. Der Name Streifenschiefer ist somit nicht mehr zu verwenden.