Tschera-Marmor

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Representation and status

Color CMYK
(24%,4%,0%,10%)
Color RGB
R: 175 G: 220 B: 230
Rank
lithostratigraphic Formation
Validity
Unit is in Use
Status
informal term

Nomenclature

Deutsch
Tschera-Marmor
Français
Marbre du Piz la Tschera
Italiano
Marmo del Piz la Tschera
English
Tschera Marble
Origin of the Name

Piz la Tschera (GR), Andeer

Historical Variants

Weisser Marmor (Streiff in Streiff et al. 1976), zone des Marbres (= nappe du Tschera) (Trümpy 1970), Tschera-Marmor-Serie (Rück & Schreurs 1995), Kalkmarmor (Peter & Dietrich 2008)

Description

Description

Weisse, z.T. hellgrau gebänderte Marmore (Tschera-Marmor).

„Die Tschera-Marmor-Serie besteht hauptsächlich aus massigen, unscharf gebankten, weissen, zum Teil hellgrau gebänderten Marmoren (Fig. 32). Im Dünnschliff zeigt das Gestein eine völlige Rekristallisation, was Rückschlüsse auf die sedimentäre Mikrofazies verunmöglicht. Eine auffallende Eigenschaft des Tschera-Marmors ist es, dass er beim Anschlagen gelegentlich einen starken Schwefelwasserstoff-Geruch freisetzt.“ [Rück 1995 S.27]

Thickness
10-70 m; ca. 40 m (Peters & Dietrich 2008)

Components

Fossil Content

Im Dünnschliff zeigt der Tschera-Marmor eine völlige Rekristallisation, was Rückschlüsse auf die sedimentäre Mikrofazies verunmöglicht.

Hierarchy and sequence

Subordinate units
Lower boundary

Der Kontakt des Tschera-Marmors zum Substrat ist meist erosiv und von Brekzienschüttungen begleitet (Wissberg-Brekzie).

Stratigraphic discussion

Ist die zeitliche Einstufung der Tschera-Marmor-Serie in den Malm korrekt, so ergibt sich für den Dogger ein Sedimentationsunterbruch bzw. eine Erosionsphase.

Age

Age at top
  • Tithonian
Age at base
  • Oxfordian
Dating Method

Auf das Alter der Tschera-Marmor-Serie gibt es nur indirekte Hinweise, da die vollständige Rekristallisation des Gesteins mögliche Rückschlüsse auf mikrofazielle bzw. sedimentäre Merkmale verunmöglicht. Der Tschera-Marmor wird in den Malm gestellt, da dies der einzige Zeitabschnitt ist, währenddessen es im Mittelpenninikum zur Bildung massiger, reiner Kalkablagerungen kam. Bereits Streiff (1939) stellte den Tschera-Marmor aufgrund der lithologischen Übereinstimmung des Tschera-Marmors mit entsprechenden mittelpenninischen Einheiten in der Sulzfluh-Decke und den Préalpes médianes rigides in den Malm. Da der Tschera-Mormor keine deutliche Bankung und knollige Verkieselungen wie die pelagischen Tithon-Kalke der Préalpes médianes plastiques aufweist, entspricht er wohl eher dem Sulzfluh-Kalk (biogener karbonatischer Plattformdetritus).

Ein anderes wichtiges Argument zur altersmässigen Einordnung des Tschera-Marmors ist sein erosiver Kontakt zum Substrat, der meist von Brekzienschüttungen (Wissberg-Brekzie mit Tschera-Marmor-Komponenten) begleitet ist. Die Erosion, die weit in die mitteltriadischen Sedimente hinabgriff, muss also auch zur Zeit der Bildung des Tschera-Marmors stattgefunden haben. Im Mittelpenninikum sind Hochzonen, in denen Malm-Kalke diskordant auf triadischen oder gar kristallinen Gesteinen liegen, wohlbekannt (Prealpes médianed plastiques, Sulzfluh-Kalk, Barrhorn-Serie). Die Analogien der Tschera-Kalkberg-Decke zu mittelpenninischen Serien ausserhalb der Schamser Decken sind ausreichend, um den Tschera-Marmor als Plattformsediment des Malms einzustufen.

Geography

Geographical extent
Die besten Aufschlüsse befinden sich an der Fahrtstrasse, die von Bavugls (GR) zu den Lawinenverbauungen unterhalb des Piz la Tschera (GR) führt. Weitere Aufschlüsse finden sich in den sehr steilen und schwer zugänglichen Wänden oberhalb Pignia (GR).

Palaenography and tectonic

  • Malm of the Penninics
Tectonic unit (resp. main category)
Kind of protolith
  • sedimentary
Sequence

Isoklinale Falten mit sehr unterschiedlich ausgedünnten Schenkeln führen zu grossen Mächtigkeitsschwankungen. Die ursprüngliche Mächtigkeit könnte wesentlich grösser gewesen sein.

References

Definition
Peters Tjerk, Dietrich Volker J. (2008) : Blatt 1256 Bivio. Geol. Atlas Schweiz 1:25'000, Erläut. 124

S.17: Der Kalkmarmor bildet die Hauptmasse des Mittler und Inner Wissbergs. Die schwierig abschätzbare Mächtigkeit des homogenen, weiss bis dunkelgrau gefärbten Gesteins beträgt ca. 40 m. Im komplett rekristallisierten Gefüge lassen sich keine reliktischen Sedimentstrukturen erkennen. Allerdings deutet die inhomogene Verteilung des Quarz- und Serzitgehalts auf eine ehemalige Kalk-Mergel-Wechsellagerung.
Die Untergrenze des Kalkmarmors bilden Fossilien führende Liaskalke und die Vizan-Brekzie; die Obergrenze ist tektonisch. Das Alter wurde von STREIFF et al. (1976) als Malm angegeben, für RÜCK (1995) reicht es bis in die «mittlere» Kreide.

  • Wissberg-Brekzie

    Name Origin

    Averser Wissberg (GR) oberhalb von Cresta, Avers

    Rank
    lithostratigraphic Member (Subformation)
    Status
    informal term
    In short

    Dolomit- und kalkführende, teils stark gestreckte Brekzie, die im oberen Teil graduell in einen reinen, weissen Tschera-Marmor übergeht. Die Wissberg-Brekzie besteht teilweise ausschliesslich aus weissen Tschera-Marmor-Klasten und führt, im Gegensatz zur Vizan-Brekzie, keine Kristallinkomponenten. Sie tritt nur in tektonischen Schürflingen der Untereinheit 2c der Tschera-Kalkberg-Decke auf.

    Age
    Oxfordian
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