Bürgen-Formation

Back to Einsiedeln-Member

Representation and status

Index
e4
Color CMYK
(0%,31%,73%,4%)
Color RGB
R: 245 G: 170 B: 65
Rank
lithostratigraphic Formation
Validity
Unit is in Use
Status
valid formal name

Nomenclature

Deutsch
Bürgen-Formation
Français
Formation du Bürgen
Italiano
Formazione del Bürgen
English
Bürgen Formation
Origin of the Name

Bürgenstock (NW)

Historical Variants

Bürgen-Fazies (Kaufmann), Bürgenschichten (Heim 1908, Rollier 1923, Leupold 1964), Bürgen-Schichten , Bürgen-Formation (Herb in: Bayer et al. 1983), Lithothamnienkalke = Bürgenschichten (Tollmann 1985), Untere Pilatusschichten (Kaufmann 1872), Bürgenschichten (Boussac 1909b), Kalke und glaukonitische Sandkalke mit Nummuliten, Grünsandige Kalke, glaukonitische Nummulitenkalke, Nummulitenschichten

Description

Description

Die Profile Bürgenstock und Foribach liegen im Kernteil des Verbreitungsgebietes der Bürgen-Formation, welcher Teile der Randkette (Rigi-Hochfluh, Vitznauerstock, Bürgenstock) und der Wildhorn-Drusberg-Decke westlich der Engelberger Aa sowie den Axen-Nordlappen umfasst und in welchem die obengenannten 3 Members oder wenigstens die beiden unteren in typischer Ausbildung erkannt werden können. Insbesondere ist hier die Abfolge Bürgen-Grünsand - Bürgen-Kalk als Verflachungssequenz deutlich sichtbar. Ausserhalb dieses Gebietes ist die Gliederung in Sedimentationssequenzen entweder nur undeutlich oder gar nicht entwickelt (Axen-Südlappen und in der Kleintal-Einheit : Isentaler Fazies), oder der Glaukonitsandstein der Küblibad-Schicht der Wildstrubel-Fm. folgt direkt  über dem Bürgen-Grünsand (Drusberg-Decke zwischen Engelberger Aa und Urnersee, Herb 1988). Die Ausbildung der Bürgen-Formation in der östlichen Zentralschweiz, den Glarner Alpen und dem östlichen Infrahelvetikum kann in dieser Arbeit nur gestreift werden: Wie Herb (1988) bereits erwähnte, schaltet sich an der Wageten zwischen Bürgen-Grünsand und Bürgen-Kalk ein assilinenführender Discocyclinensandkalk ein, der in den Clariden den gesamtem Bürgen-Kalk faziell zu ersetzen scheint (Frey 1965). Im Kistenpass-Gebiet, in den infrahelvetischen Schuppen, wird die Bürgen-Fm. (Bürgen-Kalk bzw. Foribach-Schicht) direkt von der Klimsenhorn-Fm. (Fruttli-Member) überlagert. Nach Lutz (1988) und älteren Arbeiten nimmt die Mächtigkeit der Bürgen-Fm. dort von Süden nach Norden ab, die Mächtigkeit der Klimsenhorn-Fm., welche hier allein das Fruttli-Member umfasst, ist in etwa konstant ausgebildet. Die paläogeographische Verbreitung der Bürgen-Fm. ist in Figur 5 dargestellt, Figur 3 zeigt die im vorhergehenden Abschnitt erläuterte heutige Verbreitung der Bürgen-Fm.</br>Mit Hilfe der Foraminiferenvergesellchaftung lässt sich die Bürgen-Fm. altersmässig gliedern: In Foribach (Referenzprofil), wie auch in südwestlichen Teil der Bürgenstock-Decke, setzt der Bürgen-Grünsand vielerorts mit stark glaukonitischen sandigen Mergeln ein, welche aufgrund von planktonischen Foraminiferen ein frühmitteleozänes Alter ausweissen (Herb in Bayer et al. 1983, Herb 1988). Im Bürgen-Grünsand nehmen dann die Grossforaminiferen an Häufigkeit zu, und Assilina exponens sowie Discocylinen sind relativ häufig, wie auch im übrigen Verbreitungsgebiet des Bürgen-Grünsand.

Im Bürgen-Kalk wird A. exponens nach oben zunehmend durch Assilinen der spira-Gruppe und Nummulites millecaput ersetzt, im obersten Teil des Bürgen-Kalks treten verschiedene Nummuliten der perforatus-Gruppe auf, welche auf mittleres Lutétien hinweisen.

Das häufige Vorkommen von grossen, flachen Formen der Nummulites millecaput-Gruppe datiert das Foribach-Member als spätes Lutétien.

Thickness
Max. 54 m (Menkveld-Gfeller et al. 2016).

Components

Mineral Content
  • glauconite
Fossil Content
  • nummulites
  • assilinids

Hierarchy and sequence

Upper boundary

Über der Bürgen-Formation folgen neritische Ablagerungen der Klimsenhorn-Formation bzw. der Wildstrubel-Formation oder hemipelagische Globigerinenmergel der Stad-Formation.

Lower boundary

Die Bürgen-Formation folgt mit scharfem Kontakt über den Kreide-Ablagerungen oder über der untereozänen Euthal-Formation. (Einsiedler-Member).

Age

Age at top
  • late Lutetian
Age at base
  • earliest Lutetian
Dating Method

Biostratigraphie: Grossforaminiferen (Nummuliten), planktonische Foraminiferen.

Geography

Geographical extent
Zentralschweiz (Luzernersee-Gebiet, Einsiedeln-Sihlsee-Gebiet, Reusstal bis Linthtal), Ostschweiz (Flibach/Weesen, östliches Sernftal, Weisstannental, Linthtal bis Rheintal).
Type area
Bürgenstock (NW), Alpnacher See-Gebiet [Drusberg-Decke]
Type locality
  • Bürgenstock (NW)
    Site particularities
    • typische Fazies
    Site accessibility
    • Strassenanschnitt / Bahnanschnitt
    Coordinates
    • (671200 / 205250)
    Note
    • Westzufahrt zum Hotel Bürgenstock, gut zugängig (Menkveld-Gfeller 1997)
Type profile
  • Bürgenstock (NW)
    Site particularities
    • typische Fazies
    Site accessibility
    • Strassenanschnitt / Bahnanschnitt
    Coordinates
    • (671200 / 205250)
    Note
    • Westzufahrt zum Hotel Bürgenstock, gut zugängig (Menkveld-Gfeller 1997)
Reference profiles
  • Foribach (OW)
    Site particularities
    • typische Fazies
    Site accessibility
    • Bachprofil
    Coordinates
    • (2662420 / 1194500)
    Note
    • <p>bei Sarnen, am Südende des Muoterschwanderbergs; Typlokalität des Foribach-Mb., Referenzprofil der Bürgen-Fm.</p>

Palaenography and tectonic

  • Paleogene of the Helvetics
Paleogeography
South Helvetic Domain
Tectonic unit (resp. main category)
Kind of protolith
  • sedimentary
Conditions of formation

neritisch

Sequence

5. paläogene Transgression

Metamorphism
non metamorphic

References

Definition
Kaufmann Franz Joseph (1886) : Emmen- und Schlierengegenden nebst Umgebungen bis zur Brünigstrasse und Linie Lungern-Grafenort. Beitr. geol. Karte Schweiz 24/1, 655 Seiten

Folgt man dieser Seite von der unteren Aabrücke aus flussaufwärts, so stösst man beinahe sofort auf Glaukonitsandstein (Bürgensandstein), der bis ans Wasser hinabreicht und nahezu horizontal liegt, fast allenthalben erfüllt von Nummuliten und Orbitoiden ... S.235

  • Foribach-Member

    Name Origin

    Foribach bei Sarnen (OW), am Südende des Muoterschwanderbergs

    Rank
    lithostratigraphic Member (Subformation)
    Status
    valid formal name
    In short

    Gebankter, bioturbierter, sandig-glaukonitischer Kalkmikrit mit massenhaft auftretenden Discocyclinen.

    Age
    late Lutetian
  • Mattgrat-Member

    Name Origin

    Mattgrat (NW), am Bürgenstock

    Rank
    lithostratigraphic Member (Subformation)
    Status
    valid formal name
    In short

    Grauer, gebankter, bioturbierter Nummuliten-Kalk (lokal auch Austern) mit mikritischer Matrix, geringem Quarzsand- und Gaukonitgehalt und einem knollenartigen, oberen Teil (ehem. «Bürgen-Kalk»).

    Age
    mittleres Lutétien
    • «Konglomeratischer Horizont»

      Rank
      lithostratigraphic unit
      Status
      local name (informal)
      Nomenclatorial Remarks
      <p>Konglomeratischer Horizont (Herb in: Bayer et al. 1983</p>
      In short

      Lokales pseudokonglomeratisches Vorkommen im Dach des Mattgratt-Members an der Grenze mit den Foribach-Member. Es handelt sich um eine knollige Auflösung des «Bürgen-Kalkes» mit Hartgrundsbildung.

  • Scharti-Member

    Name Origin

    Scharti (NW) - Ennetbürgen

    Rank
    lithostratigraphic Member (Subformation)
    Status
    valid formal name
    In short

    Dunkelgrüner, feinkörniger, kalkig-glaukonitischer Sandstein (massig oder mit mergeligen Wechsellagerungen an der Basis) und sandiger Kalk (ehem. «Assilinengrünsand» = «Bürgen-Grünsand»).

    Age
    frühes Lutétien
  • Steinbach-Member

    Name Origin

    Fluhhof Steinbach (SZ), Sihlsee

    Rank
    lithostratigraphic Member (Subformation)
    Status
    valid formal name
    In short

    Kondensationshorizont an der Basis der Bürgen-Fm., mit phosphoritisierten Fossilien (Gastropoden, Bivalven, Korallen) und aufgearbeiteten Brocken von Nummulitenkalk des Einsiedeln-Members.

    Age
    earliest Lutetian
Back to top