Alpisella-Schichten
Zur ÜbersichtDarstellung, Status
- Index
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- CMYK-Farbe
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- RGB-Farbe
- R: 185 G: 135 B: 125
- Rang
- lithostratigraphisches Member
- Gebrauch
- Element ist in Gebrauch
- Status
- lokaler Begriff (informell)
- SKS-Notiz
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- SKS-Datum
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- Kommentar
- Die Alpisella-Schichten unterscheiden sich von der übrigen Allgäu-Formation durch ihre dunklere Farbe, die recht häufigen Fossilien und durch das seltenere Auftreten von Fressbauten und dunkleren Hornsteinknollen.
Nomenklatur
- Deutsch
-
Alpisella-Schichten
- Französisch
- Couches de l'Alpisella
- Italienisch
- Strati dell'Alpisella
- Englisch
-
Alpisella Beds
- Herkunft des Namens
-
Valle Alpisella (Italia), Livignio
- Historische Varianten
- Rhaetschiefer auct., Alpisella-Schichten (Furrer 1981, Dössegger et al. 1982, Eberli 1985), Alpisella Beds (Furrer et al. 1985), Alpisella beds (Sulser & Furrer 2008)
- Nomenklatorischer Kommentar
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Synonyme
- Synonyme
- Nicht-Synonyme
- Verwechslungsgefahr
Beschreibung
- Beschreibung
-
Die Alpisella-Schichten bestehen im Allgemeinen aus einer Wechsellagerung von dunkelgrauen bis schwarzen, kieseligen Kalken und Mergeln. Die dünn- bis mittelbankigen Kalke und auch die Mergel enthalten oft viele isolierte Kieselschwammnadeln und können teilweise als eigentliche Spikulite ausgebildet sein. Daneben führen sie verschiedentlich eine reiche Fauna von Radiolarien, Foraminiferen, dictyiden Kieselschwämmen, Inozoen, Korallen, Brachiopoden, Gastropoden, Bivalven, Ammoniten, Ostracoden, Decapoden und Crinoiden, die meist unvollständig verkieselt sind. Die Kalke enthalten vereinzelt schwarze Chertknollen. Die normalerweise regelmässige Kalk-Mergel-Wechsellagerung wird lokal von verschieden mächtigen Resedimenten unterbrochen. So können 5−20 m mächtige Lagen oder Linsen von Megabrekzien (Chaschauna-Brekzien) und geringmächtige Turbidite auftreten. Im oberen Teil können die Alpisella-Schichten durch Mangan braun gefärbt sein.
- Geomorphologischer Ausdruck
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- Mächtigkeit
- 20-100 m (Furrer et al. 1985); 10-15 m ; 20-60 m (Dössegger et al. 1982)
Komponenten
- Ammoniten
- Schwämme
- Korallen
- Demospongiae
- Gastropoden
- Radiolarien
- Foraminiferen
- Brachiopoden
- Bivalven
- Ostrakoden
- Arthropoden
Hierarchie und Abfolge
- Hangendes
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- Liegendes
- Trupchun-Member
- Laterales Äquivalent
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- Obergrenze
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- Untergrenze
- Kössen-Fm. bzw. Chaschauna-Megabrekzie
- Stratigraphische Diskussion
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Alter
- Alter Top
- spätes Hettangien
- Bermerkungen zu Top
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- Alter Basis
- frühes Hettangien
- Bermerkungen zu Basis
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- Datierungsmethode
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Ammoniten-Biostratigraphie: Psiloceras naumanni (frühes Hettangien) im oberen Teil ; sonst datiert zwischen spätes Norien (Hauptdolomit-Gruppe) und spätes Hettangien (Naira-Kalk) bzw. spätes Hettangien / frühes Sinémurien (Trupchun-Member) (Sulser & Furrer 2008).
Geografie
- Paläogeografie
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- Typusregion
- Typlokalität
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- Typusprofil
-
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La Parè (Italia)
Merkmale des Ortes- upper boundary
- lower boundary
- typical facies
- mountain ridge
- (2808850 / 1159250)
- [Monte Lapara] Livignio ... bis 808.575 / 159.350 ; Furrer 1981, Dössegger et al. 1982 ; Ortler-Decke
-
La Parè (Italia)
- Referenzprofile
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- Point of interest
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Paläogeografie und Tektonik
- Paläogeografie
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- Herkunftstyp
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- sedimentär
- Bildungsbedingungen
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- Sequenz
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- Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
- Schiahorn-Decke Ortler-Decke
- Metamorphose
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- Metamorphosefazies
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- Bemerkung zur Metamorphose
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Referenzen
- Erstdefinition
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Furrer Heinz
(1981 (publiziert 1993)):
Stratigraphie und Fazies der Trias/Jura-Grenzschichten in den Oberostalpinen Decken Graubündens.
,
Diss. Univ. Zürich, 111 S.
S.XX: Die Alpisella-Schichten bestehen im allgemeinen aus einer Wechsellagerung von dunkelgrauen bis schwarzen kieseligen Kalken und Mergeln. Die dünn- bis mittelbankigen Kalke und auch die Mergel enthalten oft viele isolierte Kieselschwammnadeln und können teilweise als eigentliche Spiculite ausgebildet sein. Daneben führen sie verschiedentlich eine reiche Fauna von Radiolarien, Foraminiferen, dictyiden Kieselschwämmen, Inozoen, Korallen, Brachiopoden, Gastropoden, Bivalven, Ammoniten, Ostracoden, Decapoden und Crinoiden, die meist unvollständig verkieselt sind. Die Kalke enthalten vereinzelt schwarze Hornsteinknollen. Die normalerweise regelmässige Kalk-Mergel-Wechsellagerung wird lokal von verschieden mächtigen Resedimenten unterbrochen. So können 5-20 m mächtige Lagen oder Linsen von Megabreccien (Chaschauna-Breccien) und geringmächtige Calciturbidite auftreten. Die letzteren sind meist gradiert und reich an transportierten Fossilien. Neben Crinoidenkalken mit Skelettfragmenten und isolierten Nadeln von dictyiden Kieselschwämmen fallen lokal ausgebildete dicht gepackte Brachiopoden-Lumachellen auf. Im oberen Teil können die Alpisella-Schichten durch Mangan braun gefärbt sein.
- Neubearbeitung
-
Furrer Heinz (Ed.)
(1985):
Field workshop on Triassic and Jurassic sediments in the Eastern Alps of Switzerland.
,
Mitt. geol. Inst. ETH und Univ. Zürich (N.F.) 248, 81 S.
p.30: Fossil-rich marls and limestone (Alpisella Beds, 20-100 m) form the base of the formation in the Ortler nappe and the Arosa Dolomites.
- Wichtige Publikationen
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- Eberli Gregor Paul (1985): Die jurassischen Sedimente in den ostalpinen Decken Graubündens - Relikte eines passiven Kontinentalrandes. , Diss. ETH Zürich, 203 Seiten
- Dössegger Rudolf, et al. (1982): Die Sedimentserien der Engadinger Dolomiten und ihre lithostratigraphische Gliederung- Teil 2. , Eclogae geol. Helv. 75/2, 303-330
Material und Varia
- Anwendungen
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-
Chaschauna-Megabrekzie Detailanzeige
- Herkunft des Namens
-
Piz Chaschauna (GR), S-chanf
- Rang
- lithostratigraphisches Member
- Status
- lokaler Begriff (informell)
- Gültiger Name
- Kurzbeschreibung
- Verschiedene chaotische Megabrekzien und Konglomerate, die bank- oder linsenartig in die untere Allgäu-Formation der Ortler-Decke eingelagert sind oder auch direkt auf schichtparallel oder diskordant abgeschnittenen Gesteinen der Kössen-Formation und Hauptdolomit-Gruppe liegen. In der meist grauen, crinoidführenden Matrix liegen unsortiert mm- bis dam-grosse, eckige bis gerundete Komponenten verschiedenster Lithologien, die vorwiegend aus der Kössen-Formation stammen dürften. Komponenten und deren Fossilien sind randlich verkieselt.
- Alter
- Früher Jura - Früher Jura
- Mächtigkeit
- Bis zu 40 m.
- Geografische Verbreitung
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- Typusregion
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- Kommentar
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