Gneiss di Ruscada

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Representation and status

Index
GR
Color CMYK
(0%,46%,54%,2%)
Color RGB
R: 250 G: 135 B: 115
Rank
lithostratigraphic Formation
Validity
Unit is in Use
Status
informal term

Nomenclature

Deutsch
Ruscada-Gneis
Français
Gneiss de Ruscada
Italiano
Gneiss di Ruscada
English
Ruscada Gneiss
Origin of the Name

Rüscada (TI), Val Lavizzara (Pizzo di Rüscada = Gneiss di Ganna)

Historical Variants

Ruscada-Granitgneis (Preiswerk 1918), Ruscadagranit (Bosshard 1925), Ruscada-Gneise (Rutsch et al. 1966), Ruscada gneiss (Köppel et al. 1980), Gneiss di Ruscada (Schenker, Bl. Osogna)

Description

Description

Komplexe Migmatit-Serie (Tom Burri) ; Gneiss leucocratico a due miche, microcline e albite/oligoclase, passanti a gneiss venato chiario.

Hierarchy and sequence

Lower boundary

Intrusiv im Cocco-Gneis (Köppel et al. 1980)

Age

Age at top
  • Late Paleozoic
Age at base
  • Late Paleozoic
Dating Method

Junger als der Cocco-Gneis (Köppel et al. 1980)

Geography

Geographical extent
Lepontin

References

Definition
Preiswerk H. (1918) : Geologische Beschreibung der Lepontinischen Alpen. II. Teil: Oberes Tessin- und Maggiagebiet. Beitr. geol. Karte Schweiz, 26/11 (Spezialkarte Nr. 81)
Definition
Rutsch R. F., ... (1966) : Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c

RUSCADA-GNEISE (Lepontinisches Kristallin)

H. Preiswerk (1918) in: Geologische Beschreibung der Lepontinischen Alpen II. Teil: Oberes Tessin- und Maggiagebiet. Beitr. geol. Karte Schweiz, 26: 63.

Preiswerk erwähnt 1918 zum erstenmal die Granitmasse des Pizzo di Ruscada (Koord. 695, 450/140, 650) E Peccia in der oberen Valle Maggia (Tessin) und beschreibt sie als unregelmässig gestalteten Intrusivkörper, der nordwärts in einzelne Teillager auskeilt.

Eingehender wird der Ruscada-Gneis (ursprünglich Ruscada-Granitgneis) von Preiswerk (1931) und von Preiswerk und Grütter (1936) beschrieben:

Der Ruscada-Gneis bildet einen petrographisch völlig, geologisch nur teilweise selbständigen Körper. Er erreicht südlich des Pizzo di Ruscada als Gneiskern des Campo Tencia-Lappens seine Hauptentwicklung. Seine östlichen Äquivalente sind wahrscheinlich in den Granitgneislagen des Pizzo Forno und der Alpe Lambro im Tessintal zu finden. Im W begleitet er die Cocco-Gneiszone und verfingert sich in dieselbe. Durch einen in der Val Tomeo und Serenello gut erkennbaren Primärkontakt erscheint er mit dem Cocco-Gneis geologisch aufs engste verschweisst. Über die mannigfaltige Gestaltung der Kontakterscheinungen orientiert durch eine figürliche Darstellung Preis -werk (1931). Diese Kontaktverhältnisse zwischen Ruscada-Gneis und Cocco-Gneis scheinen dafür zu sprechen, dass von den beiden Gneismassen der Ruscada-Gneis der jüngere ist. Die Ruscada-Gneismasse wird durch die Val Prato-Pertusio-Mulde am W-Hang des P. di Ruscada in ein hangendes und ein liegendes Lager unterteilt.

Der Ruscada-Gneis ist in seiner typischen Ausbildung ein grauer, mittelkörniger, dickbankiger, teils schlierig-massiger, teils deutlich gestreckter Zweiglimmergneis.

Mineralbestand: Quarz, Kalifeldspat, Oligoklasalbit (teils myrmekitisiert), Biotit, Muskowit, Apatit, Titanit, Erz.

Chemismus: saurer Granit, engadinitischer Magmentyp. Charakteristisch ist die starke Kalivormacht, die ihn deutlich vom Verzasca-Gneis unterscheidet.

Nach den Untersuchungen von H. Buchmann (1953) ist der Name Ruscada-Gneis nur für das liegende, mächtigere und ausgedehntere Kerngneisvorkommen zu verwenden, während das hangende Kerngneislager nach dem Pizzo Ganna als Ganna-Gneis (>>>) bezeichnet wird.

Diese Trennung ist insofern gerechtfertigt, als sich die Ausführungen von Preiswerk über den Ruscada-Gneis auf das liegende Kerngneislager beziehen. Nach Buchmann ist der Ruscada-Gneis entstanden durch Granitisation von Hüllgesteinsmaterial, wie die zahlreichen Einschlüsse und Übergänge zu Paragneisen zeigen. Die biotitreichen Einschlüsse stellen demnach Relikte von unvollständig assimiliertem Paramaterial dar. Der Ruscada-Gneis bildet zusammen mit den Cocco-Gneisen den Kerngneiskörper der Maggia-Querzone:

Am Nordende, also am Südhang des P. di Ruscada, wird der Ruscadagneis zu einem geologisch selbständigen Körper.

Literatur: H. Preiswerk (1918, 1921, 1925, 1926, 1931, 1934), P. Niggli, H. Preiswerk, O. Grütter, L. Bosshard u. E. Kündig (1936: 16), H. Buchmann (1953: 49), J. Cadisch (1953: 78).

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