Piz-Terri-Lunschania-Decke

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
N/A
Farbe RGB
R: 241 G: 239 B: 237
Rang
tektonische Zone
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
gültig

Nomenklatur

Deutsch
Piz-Terri-Lunschania-Decke
Français
Nappe du Piz-Terri-Lunschania
Italiano
Falda del Piz-Terri-Lunschania
English
Piz-Terri-Lunschania Nappe
Herkunft des Namens

Piz Terri (GR) und Lunschania (GR)

Historische Varianten

Zone der schwarzen Terrischiefer und der Gneisquarzite = Zone Piz Terri - Lunschania (Nabholz 1945), Soja-Decke = Zone Piz Terri-Lunschania (Kupferschmid 1977), Zone Piz Terri-Lunschania (Bolli et al. 1980), Piz Terri-Lunschania zone (Frey et al. 1982), Luzzone-Terri nappe (Galster et al. 2010), Piz Terri–Lunschania Zone (Berger et al. 2017)

Alter

Alter Top
  • Mesozoikum
Alter Basis
  • Mesozoikum

Geografie

Geographische Verbreitung
Zwischen Lago di Luzzone oberhalb Olivone und Pala da Tgiern, 4 km nordöstlich Lunschania im Valsertal [kommt auf den GA25-Blättern 121_Vals, 132_Ilanz, 136_Greina, sowie XXX_Olivone vor].

Paläogeografie und Tektonik

Paläogeografie
Valais-Ozean
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)

Referenzen

Erstdefinition
Nabholz Walter K. (1945) : Geologie der Bündnerschiefergebirge zwischen Rheinwald, Valser- und Safiental. Eclogae geol. Helv. 38/1, 1-119

Kupferschmid 1977 S.14: Die Zone Piz Terri - Lunschania bildet die mesozoische Sedimentbedeckung über dem Soja-Verrucano. Sie zieht sich vom Lago di Luzzone oberhalb Olivone. wo sie den Verrucano des Soja-Nordlappens antiklinal umhüllt, bis an die Pala da Tgiern, 4 km nordöstlich Lunschania im Valsertal, wo sie axial nach NE unter die höheren Bündnerschiefer-Elemente der Adula-Decke abtaucht (vgl. Fig. 1). Wie weit sie sich nach SW fortsetzt und eventuell z. T. mit der Molare-Mulde parallelisieren lässt, ist im einzelnen noch abzuklären. Obwohl die Zusammenhänge im Quartär bei Olivone verborgen sind, kann an einer Verbindung zur Molare-Mulde nach eigenem Feldeindruck und nach Uhr (noch nicht publiziert) kaum ein Zweifel bestehen; Uhr zieht die Zone jedenfalls entlang des Südrandes des Soja-Nordlappens bis nach Olivone hinunter.

Neubearbeitung
Vögeli S., Galster Federico, Wiederkehr Michael (2013) : Blatt 1233 Greina. Geol. Atlas Schweiz 1:25'000, Erläut. 136

S.73: Zwischen der Adula-Decke im Süden und der Grava-Decke im Norden kann die Zone Piz Terri - Lunschania im Kartengebiet als eine kontinuierlich verfolgbare, Nordost-Südwest streichende Sedimentzone abgegrenzt werden, deren generelle Architektur von iskolinalen Grossfalten im Frontalbereich der Adula-Decke geprägt wird (Fig. 21). Die Zone Piz Terri - Lunschania kann in folgende Untereinheiten gegliedert werden (Kupferschmid 1977, Probst 1980, Galster et al. 2012, Uhr o.J.): Güida-Alpettas-Schuppenzone, Terri-Gipfel-Zone, Darlun-Zone, Garzott-Schuppe.

Die Terri-Gipfel-Zone im Nordosten und die Garzott-Schuppe im Südwesten bilden den Kern der Lunschania-Antiform (Voll 1976, Probs t 1980), einer überregionalen Antiklinalstruktur, welche in nordöstlicher Richtung bis ins Prättigauer Halbfenster verfolgt werden kann (Weh 1998). Die Terri-Gipfel-Zone wird von einer tektonisch darüberliegenden, mitverfalteten Schuppenzone, welche nach Wyss & Isler (2007) als Güida-Alpettas-Schuppenzone bezeichnet wird, überlagert. Die Terri-Gipfel-Zone lässt sich nach Südosten über die Alpettas-Synform mit der lithologisch vergleichbaren, am Kontakt zur Adula-Decke stark verschuppten Darlun-Zone korrelieren.

Die lithostratigraphische Gliederung der Gesteine der Zone Piz Terri - Lunschania wurde von den östlich und nordöstlich angrenzenden Blättern Vals (Arnold et al. 2007) und Ilanz (Etter et al. 2010) übernommen und basierend auf den neuen Erkenntnissen von Galster (2010) und Galster et al. (2010, 2012) angepasst. Wegen der starken tektonischen Beanspruchung ist die Zuordnung zu den verschiedenen Einheiten jedoch nicht immer zweifelsfrei möglich.

Die ehemalige paläogeographische Lage und die tektonische Position der Zone Piz Terri - Lunschania ist nach wie vor umstritten. Neue paläogeographische und tektonische Interpretationen lieferten die in jüngster Zeit durchgeführten sedimentologisch-stratigraphischen Untersuchungen von Galster et al. (2012). Für einen umfassenden Überblick wird auf das Kapitel Tektonik verwiesen.

In der Güida-Alpettas-Schuppenzone wurden vor kurzem Relikte von Fe-Mg-Karpholith beschrieben (Derungs 2008, Wiederkehr 2009, Wiederkehr et al. 2011). Dieses Mineral ist ein typischer Indikator für die HP/LT-Metamorphose (Blauschieferfazies) in Metasedimenten. Diese Entdeckung weist auf eine ähnliche tektonometamorphe Entwicklung hin wie die der Peidener Schuppenzone und der Grava-Decke (Wiederkehr et al. 2008).

Material und Varia

Bilder
Piz-Terri-Lunschania
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