Gneiss del Cocco

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Darstellung und Status

Index
GO[C]
Farbe CMYK
(0%,48%,56%,6%)
Farbe RGB
R: 240 G: 125 B: 105
Rang
lithostratigraphische Formation
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
informeller Begriff

Nomenklatur

Deutsch
Cocco-Gneis
Français
Gneiss du Cocco
Italiano
Gneiss del Cocco
English
Cocco Gneiss
Herkunft des Namens

Pizzo del Cocco (TI), Lavizzara (Val Cocco = principalmente Gneiss di Ruscada)

Historische Varianten

Cocco-Granit (Preiswerk 1925 und 1931), Coccodiorit (Preiswerk 1931), Granodiorit und Quarzglimmerdiorit der Cocco-Masse (Niggli et al. 1936), Coccogneise (Forster 1947, Paraskevopoulos 1953), Cocco-Gneise (Buchmann 1953), Cocco Gneis (Kobe 1956), Cocco-Diorit = Cocco-Gneis = Cocco-Granit (Rutsch et al. 1966), Cocco-Gneiss (Wenk 1977), Cocco gneiss = Cocco granite-gneiss (Löppel et al. 1980), Cocco-Zug = Cocco zone = Cocco-Gneiss = Cocco-Diorit (Wenk 1982), Cocco intrusion = Cocco granodiorite and tonalite (Steck et al. 2013), Gneiss di Cocco (Della Torre & Maggini 2015, Schenker, Bl. Osogna)

Links

Verwechslungsgefahr

Beschreibung

Beschreibung

Gneiss mesocratico lenticolare, a andesine, biotite e in parte ornblenda, sovente con caratteristici nidi a biotite.

Alter

Alter Top
  • Spätes Karbon
Alter Basis
  • Spätes Karbon
Datierungsmethode

Hercynian = ca. 350-330 Ma or 285-270 Ma (zircon resp. monazite: Köppel et al. 1980) ; 307,8 +/-7 Ma (Bussien et al. 2011)

Geografie

Geographische Verbreitung
Lepontin: Val Prato bis Val Verzasca

Paläogeografie und Tektonik

Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • plutonisch
Bildungsbedingungen

anatexis (Köppel et al. 1980)

Referenzen

Erstdefinition
Preiswerk H. (1925) : Tessinergneis. Eclogae geol. Helv. 19
Neubearbeitung
Rutsch R. F., ... (1966) : Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c

COCCO-GNEIS (Lepontinisches Kristallin)

H. Preiswerk (1925) in: «Tessinergneis». Eclogae geol. Helv., 19: 184.

Preiswerk erwähnt in dieser Arbeit den Cocco-Granit so benannt nach der Val Cocco, einem linken Seitental der oberen Valle Maggia. Es handelt sich um einen langen, sichelförmigen Gesteinskörper, der sich von der V. Prato bis ins untere V. Verzasca erstreckt. Der auffallend wenig metamorphe Granit zeichnet sich durch schwarze Glimmernester und glasigen Quarz aus, der oft knotig herauswittert.

Eingehender werden die Gesteine des Cocco-Massivs von Preiswerk (1931) beschrieben. Es handelt sich nicht um Granite, sondern um dioritische Gesteine von meist gneisigem Habitus. Auf Grund der mineralogischen und chemischen Zusammensetzung unterscheidet Preiswerk:

a) einen granodioritischen Typus, vor allem im nördlichen Verbreitungsgebiet (V. Mara, V. Tomeo); dieser Typ wird repräsentiert durch ein ziemlich massiges, mittelkörniges bis grobkörniges, helles, Kalifeldspat führendes Gestein, in dem die Glimmer auffallend schwarze Nester bilden;

b) einen quarzglimmerdioritischen Typus, vorwiegend im Kern und am E-Rand des Cocco-Massivs. Das Gestein ist bald massig und grobkörnig, bald linear struiert und feinerkörnig; Kalifeldspat fehlt, oft tritt Titanit in beträchtlichen Mengen auf;

c) im W-Teil der Cocco-Masse herrscht im feinkörnigen Quarzdiorit z.T. Hornblende gegenüber Glimmer vor, so dass von Quarzhornblendediorit gesprochen werden kann.

Der Cocco-Gesteinskörper wird von aplitisch-pegmatitischen Nachschüben stark durchsetzt.

Da die Orthogesteine der Cocco-Masse häufig massige Textur aufweisen, wurden sie von Preiswerk nicht als Gneise bezeichnet, obschon sie nach diesem Autor in den Deckenbau einbezogen wurden und den Kern der Maggia-Depression bilden.

Kündig (in Niggli u.A. 1936) hat als erster ein spätalpines Intrusionsalter für die Coccogesteine postuliert und sie mit dem Tonalit von Melirolo und der Bergeller Intrusion verglichen.

Der N-Teil des Cocco-Zuges wurde neuerdings von Buchmann (1953) untersucht, der die Gesteine mit Recht als Cocco-Gneise bezeichnet. Nach diesem Autor sind dieselben konkordant zum Rahmen und syntektonisch eingedrungen und bilden den Hauptbestand der Kerngneise der Maggia-Querzone.

Die Cocco-Gneise sind von den Matorellogneisen (>>>) im nördlich gelegenen Maggia-Lappen nicht zu unterscheiden.

Literatur: H. Preiswerk (1925, 1931); P. Niggli, H. Preiswerk, O. Grütter, L. Bossard und E. Kündig (1936): 21; H. Buchmann (1953): 34; J. Cadisch (1953): 76.

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